VW:VW zahlt in den USA bis zu 15 Milliarden Dollar im Abgasskandal

Volkswagen in den USA

VW-Fahrzeuge in den USA.

(Foto: dpa)
  • Der Autohersteller VW hat sich mit US-Klägern auf einen Vergleich geeinigt. Der Konzern könnte bis zu 14,7 Milliarden Dollar zahlen.
  • Es geht um etwa eine halbe Million Fahrzeuge, deren Abgasreinigung manipuliert war. Weltweit sind elf Millionen Fahrzeuge vom Abgasskandal betroffen.
  • Hinzu kommt eine Vergleichszahlung an US-Bundesstaaten in Höhe von 600 Millionen Dollar.

Der VW-Konzern hat sich in den USA auf einen Vergleich geeinigt und zahlt bis zu 14,7 Milliarden Dollar für Rückkäufe, Entschädigungen und Strafen. Das geht aus einem Dokument hervor, das US-Kläger am Dienstag bei einem Gericht in San Francisco einreichten. Der Vergleich ist noch nicht rechtskräftig. Zunächst muss der Richter Charles Breyer dem Entwurf zustimmen. Seine Entscheidung wird für Ende Juli erwartet.

Dem Vergleichsvorschlag zufolge (PDF) zahlt VW bis zu zehn Milliarden Dollar an die Besitzer der Fahrzeuge. Die Gesamtsumme ist davon abhängig, wie viele Autobesitzer auf einen Rückkauf bestehen oder eine Umrüstung akzeptieren, betont das US-Justizministerium. VW muss außerdem 2,7 Milliarden Dollar an die Aufsichtsbehörden auf US-Bundesebene und im Bundesstaat Kalifornien zahlen, um eine Stiftung zur Finanzierung von Projekten zur Reduzierung der Umweltverschmutzung einzurichten. Dazu kommen noch Investitionen von zwei Milliarden Dollar in Abgas-Technologie.

Volkswagen hatte im September 2015 nach Vorwürfen des US-Umweltamtes EPA zugegeben, in großem Stil bei Abgastests getrickst zu haben. Insgesamt hat VW gut 16 Milliarden Euro (aktuell 17,6 Milliarden US-Dollar) für die Folgekosten der Abgas-Manipulationen zurückgelegt - dabei geht es aber nicht nur um die Probleme in den USA. Neben den 500 000 Fahrzeugen, um die es bei dem Rechtsstreit in den Vereinigten Staaten ging, sind weltweit noch viele Fahrzeuge mehr betroffen. VW hatte eingeräumt, bei insgesamt elf Millionen Wagen die Abgasreinigung manipuliert zu haben.

Die Grundsatzeinigung mit Klägern in den USA hatte der Konzern bereits im April erzielt. Alleine an Entschädigungen für Käufer sollen nun mehr als zehn Milliarden Dollar fließen - zwischen 5100 und 10 000 Dollar pro Autobesitzer. Im Gesamtbetrag von bis zu 14,7 Milliarden ist auch das Angebot zum Rückkauf von 480 000 manipulierten Dieselautos mit 2,0-Liter-Motoren enthalten. Auch Käufer, die den Wagen bereits weiterverkauft haben, sollen Anspruch auf Teilentschädigung erhalten. Die Rückkauf-Aktion wird wohl nicht vor Herbst beginnen und zwei Jahre dauern.

Unabhängig von diesem Vergleich hat sich Volkswagen nach eigenen Angaben mit mindestens 44 Bundesstaaten auf einen weiteren Vergleich geeinigt. Dieser kostet den Konzern zusätzlich 603 Millionen Dollar.

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