Süddeutsche Zeitung

Luxus-Modemarken:Minderjährige Models dürfen nicht mehr als Erwachsene inszeniert werden

Der Mutterkonzern der Luxus-Modemarken Gucci und Yves Saint Laurent verpflichtet sich zu neuen Standards und sieht darin eine Weiterführung seines Engagements für Frauen.

Der französische Luxuskonzern Kering, zu dem die Luxusmodemarken Yves Saint Laurent und Gucci gehören, möchte in Zukunft nur noch volljährige Models engagieren, um Erwachsene darzustellen. Dies teilte das Unternehmen selbst am Mittwoch mit. Die Vorgabe soll bei Fotoaufnahmen und Modeshows ab der Herbst/Winterkollektion 2020 umgesetzt werden.

"Wir sind uns als global agierender Konzern bewusst, welchen Einfluss die Bilder unserer Marken besonders auf jüngere Menschen haben," sagt Kering-Chef François-Henri Pinault. Man stehe zu der eigenen Verantwortung und hoffe, dass andere Unternehmen dem Beispiel folgen.

Kering hatte schon 2017 zusammen mit dem ebenfalls französischen Luxusunternehmen Louis Vuitton-Möet-Hennessy (LVMH) eine "Charta für das Wohlbefinden von Models" ins Leben gerufen. Diese verpflichtet die Unternehmen dazu, keine Models unter 16 bei Schauen oder Fotoshootings als Erwachsene darzustellen.

Bereits im letzten Jahr hatte die Vogue in einem Artikel dazu aufgerufen, keine minderjährigen Models mehr auf Magazincovern oder in Fotostrecken abzubilden oder auf Laufstege zu schicken. Junge Mädchen würden in der Modewelt verheizt, sie transportierten zudem ein unrealistisches Körperbild. Erwachsenen Frauen werde suggeriert, die müssten in die gleichen Kleidergrößen passen wie 15-jährige Mädchen. Kering sieht in der neuen Selbstverpflichtung eine Weiterführung seines Engagements für Frauen.

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Sz.de/dpa/hij
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