Süddeutsche Zeitung

WM-Affäre:Zwanziger: "Soll er doch klagen!"

"Selbstverständlich nicht unterschrieben"

Der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger und der ehemalige WM-Botschafter Günter Netzer werden sich in der WM-Affäre höchstwahrscheinlich vor Gericht aufeinandertreffen. Zwanziger bestätigte der Nachrichtenagentur sid am Freitag nach Ablauf der Frist (14 Uhr), er habe Netzers anwaltliche Unterlassungsaufforderung in Bezug auf angebliche Aussagen zum Stimmenkauf vor der WM 2006 "selbstverständlich nicht unterschrieben" und lasse es auf eine Klage ankommen.

Diese kündigte Netzers Anwalt Ralf Höcker auf sid-Anfrage an: "Es ist keine Unterlassungserklärung eingegangen. Wir werden zeitnah Klage einreichen."

Er habe den Brief schon lange beantwortet, sagte Zwanziger, "mit dem Hinweis, dass wir das nicht unterschreiben. Warum sollte ich auch? Warum sollte ich etwas unterschreiben, dass ich gelogen habe, wenn ich die Wahrheit sage? Soll er doch klagen!"

Um was es bei dem Streit geht

Zwanziger hatte dem Nachrichtenmagazin Spiegel zufolge gesagt, Netzer habe ihm bei einem persönlichen Treffen in Zürich 2012 berichtet, die vier asiatischen Stimmen für die WM-Vergabe seien gekauft worden. Netzer bestreitet vehement, dies auch nur im Ansatz gesagt zu haben.

Er verweist auf die Anwesenheit seiner Gattin Elvira, die bezeugen könne, dass Zwanziger lüge. "20 Minuten war seine Frau dabei, das Gespräch ging aber etwa eine Stunde lang. Netzer geht ein hohes Risiko", sagte Zwanziger.

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SZ.de/dpa/sid
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