Süddeutsche Zeitung

Vorwürfe um WM-Vergabe:Löw nimmt Niersbach in Schutz

Der Bundestrainer ist sich sicher, dass offene Fragen um Korruptionsvorwürfe bei der Vergabe der WM 2006 geklärt werden können. Er habe vollstes Vertrauen zum DFB.

Bundestrainer Joachim Löw stärkt dem DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach den Rücken. In einer Erklärung des DFB hat Löw die Debatte um mögliche Manipulationen vor der Vergabe der WM 2006 scharf kritisiert: "Ich finde es unfair, wie undifferenziert in den letzten Tagen hier teilweise berichtet wurde, welche Rückschlüsse gezogen wurden, ohne Beweise vorliegen zu haben."

Löw ist sich demnach sicher, "dass die offenen Fragen geklärt werden". Er wisse, dass dies auch absolut im Sinne von Niersbach sei. "Er ist derjenige, der diesen Prozess persönlich vorantreibt", sagte der 55-Jährige.

"Zu hundert Prozent Verlass"

Der Weltmeister-Coach lobte Niersbachs Loyalität: "Auf sein Wort ist zu hundert Prozent Verlass. Einen besseren Präsidenten können wir uns gar nicht wünschen. Er nimmt sich selbst zurück und stellt immer die Sportler in den Mittelpunkt, weil er den Fußball liebt und lebt", heißt es in der Erklärung. Den DFB bezeichnet Löw als "äußert seriös geführten Verband". Dafür stehe für vor allem Präsident Niersbach.

Noch immer ist ungeklärt, wofür die an den Weltverband Fifa überwiesenen 6,7 Millionen Euro verwendet wurden. Laut dem Nachrichtenmagazin Spiegel sollen mit diesem Betrag im Vorfeld der WM 2006 Stimmen gekauft worden sein. Niersbach, Franz Beckenbauer und Fedor Radmann, der Vizepräsident des Organisationskomitees der WM 2006, hatten dies - sowie die Existenz von schwarzen Kassen - jedoch vehement dementiert.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.2700975
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/sid/dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.