Süddeutsche Zeitung

Rückkehr von Michael Phelps:"Das Rennen hat Spaß gemacht"

Lesezeit: 6 min

Der US-Schwimmer Michael Phelps muss sich beim ersten Wettkampf nach seiner Rückkehr mit dem zweiten Platz begnügen. Das Landgericht Bremen weist die Klage des SV Wilhelmshaven ab. Die Fußball-Europameisterschaft 2016 wird in Paris eröffnet und entschieden.

Schwimmen, Michael Phelps: US-Schwimmer Michael Phelps hat sich bei seinem Comeback im ersten Finale nach 20-monatiger Pause geschlagen geben müssen. Der Rekord-Olympiasieger wurde beim Meeting in Mesa/Arizona über 100 Schmetterling in 52,13 Sekunden Zweiter hinter seinem Landsmann und Dauerrivalen Ryan Lochte (51,93). Der 28-jährige Phelps unterbot seine Zeit aus dem Vorlauf (52,84) zwar klar, musste Lochte aber den Vortritt lassen. "Das Rennen hat Spaß gemacht. Ich war heute schon etwas entspannter", sagte der 18-malige Olympiasieger Phelps nach dem Auftritt im mit 1200 Zuschauern ausverkauften Skyline Aquatic Center.

Phelps, der eine Teilnahme bei Olympia 2016 in Rio de Janeiro seit seiner Comeback-Ankündigung zuletzt stets offen gelassen hatte, war mit der Zeit zufrieden: "Ich habe getan, was ich vorhatte". Phelps wollte um die 52 Sekunden schwimmen. Der Ausnahmesportler dürfte die US-Trials im August anpeilen, bei denen die Tickets für die WM 2015 im russischen Kasan vergeben werden. Schon mit seiner Leistung im Vorlauf am Donnerstag hatte er die Norm (54,79) problemlos unterboten. Phelps gewann bei Sommerspielen bislang insgesamt 22 Medaillen, 18 davon waren aus Gold. 2008 in Peking hatte Phelps allein acht Olympiasiege geholt.

Fußball, Wilhelmshaven: Der SV Wilhelmshaven hat im Kampf gegen den vom Fußball-Weltverband Fifa verfügten und vom Internationalen Sportgerichtshof Cas bestätigten Zwangsabstieg aus der Regionalliga Nord eine weitere Niederlage hinnehmen müssen. Eine Klage der Niedersachsen gegen den Norddeutschen Fußball-Verband wurde am Freitag vom Landgericht Bremen zurückgewiesen. Der viertklassige Klub hatte ab Januar 2007 den Italiener Sergio Sargazazu für 18 Monate unter Vertrag genommen, sich aber später geweigert, rund 150.000 Euro Entschädigungszahlungen an die beiden argentinischen Ausbildungsklubs des 27-Jährigen, Atletico Excursionistas und Atletico River Plate, zu leisten. Bereits in der vergangenen Saison war Wilhelmshaven zu einem Abzug von sechs Punkten verurteilt worden, die Norddeutschen konnten aber dennoch die Klasse halten. Derzeit steht der Verein fünf Spieltage vor Saisonschluss auf Rang 15 unter 18 Mannschaften, lediglich drei Tore von einem sportlichen Abstiegsplatz entfernt.

Fußball, Europameisterschaft: Der Fußballeuropameister 2016 wird am 10.Juli in Saint-Denis bei Paris ausgespielt. Der Präsident des französischen Fußballverbandes FFF, Noël le Graët, gab am Freitag in Paris das Stade de France als Austragungsort für das Endspiel bekannt. Eröffnet wird die EM mit erstmals 24 Mannschaften einen Monat zuvor, wenn am 10.Juni Gastgeber Frankreich ebenfalls in Saint-Denis antritt. Beim Endrunden-Turnier werden 24 von 54 Mannschaften Europas dabei sein. In sechs Vierergruppen wird in zehn Stadien und 51 Begegnungen gespielt. Deutschland trifft in der Qualifikation auf Schottland, Georgien, Gibraltar, Polen und Irland.

Fußball, Uefa: Durch die 0:1-Niederlage von Bayern München bei Real Madrid und das 0:0 des FC Chelsea bei Atlético Madrid hat Deutschland in der Fünfjahreswertung der Uefa wieder an Boden auf England verloren. Der Rückstand auf die Briten stieg von 2,964 auf 3,107 Punkten. Ob die Bundesliga eine realistische Chance haben wird, England im nächsten Jahr vom zweiten Platz zu verdrängen, hängt wegen der Sonderpunkte für die Finalteilnahme davon ab, ob Bayern oder Chelsea das Endspiel erreichen. Der Vorsprung der erstplatzierten Spanier auf Deutschland wuchs derweil auf 14,375 Punkte an. Spanien ist in der Champions League sowie der Europa League noch mit vier Mannschaften vertreten: Atlético, Real, dem FC Valencia und dem FC Sevilla.

NBA, Playoffs: NBA-Neuling Dennis Schröder hat mit den Atlanta Hawks nach einem Kurzeinsatz den zweiten Sieg in den Playoffs geholt. Das Team des 20-Jährigen gewann das erste Heimspiel der Achtelfinalserie gegen die Indiana Pacers 98:85 und führt mit 2:1-Siegen. Schröder stand allerdings nur in den letzten drei Sekunden auf dem Parkett. Beim wichtigen Erfolg über das beste Hauptrundenteam der Eastern Conference kamen Jeff Teague, Nummer eins auf Schröders Aufbauposition, auf 22 und Dreierspezialist Kyle Korver auf 20 Punkte. Indiana enttäuschte erneut und muss um das Weiterkommen bangen. Spiel vier der Best-of-Seven-Serie findet am Samstag erneut in Atlanta statt. So enttäuschend wie für Indiana läuft es auch bei Oklahoma City Thunder. Der Titelkandidat unterlag bei den Memphis Grizzlies 95:98 nach Verlängerung und liegt mit 1:2-Siegen zurück. Kevin Durant, Topscorer der Hauptrunde, und Russell Westbrook verbuchten für OKC jeweils 30 Punkte.

Biathlon: Der dreimalige Biathlon-Weltmeister Klaus Siebert wird seinen auslaufenden Vertrag als Schießtrainer der weißrussischen Mannschaft aus gesundheitlichen Gründen nicht über 2014 hinaus verlängern. Wie Cheftrainer Andrian Zibulskij mitteilte, werde sich der gebürtige Sachse fortan "mehr seiner Genesung widmen". Seit etwa drei Jahren kämpft Siebert (58) gegen den Krebs, "wir wünschen ihm alles Gute und eine vollständige Heilung", sagte Zibulskij. Bei den Olympischen Spielen in Sotschi 2014 hatte Sieberts Athletin Darja Domratschewa drei Goldmedaillen gewonnen. Über ihren Trainer hatte die 27-Jährige einst gesagt: "Ihn im Stadion zu haben, ist die beste Unterstützung, die ich mir wünschen kann." Siebert war seit April 2008 als verantwortlicher Schießtrainer für die Weißrussen tätig.

Bundesliga, VfL Wolfsburg: Stürmer Ivica Olic bleibt dem Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg treu. Der kroatische Nationalstürmer verlängerte seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag um zwei Jahre bis Ende Juni 2016. Olic hatte mit seiner Unterschrift lange gezögert, weil ihm auch konkrete Angebote aus der englischen Premier League vorlagen. Angeblich war auch sein Ex-Klub Hamburger SV stark am Angreifer interessiert. "Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich jetzt Klarheit über meine Zukunft habe und weiterhin beim VfL spielen werde", sagte Olic: "Es macht mir unglaublich viel Spaß, Teil dieser Mannschaft zu sein, und meine Familie fühlt sich hier sehr wohl."

Der 34-Jährige, der mit 13 Toren in 29 Spielen maßgeblichen Anteil am Höhenflug des Ex-Meisters in dieser Saison hat, will mit dem VfL noch hoch hinaus: "Wir wollen in der kommenden Saison in der Bundesliga und auch in Europa voll angreifen." Auch Trainer Dieter Hecking zeigte sich erfreut: "Er ist nicht nur aus rein sportlicher Sicht mit seiner großen Erfahrung enorm wichtig für unsere junge Mannschaft." VfL-Manager Klaus Allofs sieht in der Vertragsverlängerung mit dem Publikumsliebling einen "wichtigen Mosaikstein unserer Planungen für die kommende Spielzeit und darüber hinaus". Es gilt aber als wahrscheinlich, dass der finanzstarke Klub angesichts der Zusatzbelastungen im Europapokal noch mindestens einen weiteren namhaften Stürmer verpflichtet. Im Gespräch ist unter anderem Hannovers Mame Diouf.

Fußball, DFB-Pokal: Das Berliner Olympiastadion bleibt bis 2020 Austragungsort des DFB-Pokal-Finals. Das gab Präsident Wolfgang Niersbach vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) am Donnerstag in der Hauptstadt bekannt. Ein entsprechender Vertrag zwischen dem Verband und dem Land Berlin wurde im Roten Rathaus unterschrieben. Der ursprüngliche Vertrag wäre 2015 ausgelaufen und wurde nun um fünf Jahre verlängert. Derweil bricht die Ticketnachfrage für das diesjährige Endspiel zwischen dem deutschen Meister Bayern München und Borussia Dortmund am 17. Mai alle Rekorde. "Wir könnten 500 000 Karten verkaufen, das wäre nicht übertrieben", sagte Niersbach. Zudem haben sich bereits 500 Journalisten für das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen akkreditiert. Die Begegnung wird in knapp 200 Länder übertragen und sorgt beim Verband nicht nur deswegen für Verzückung. "Wenn man sich ein Finale malen könnte, dann wäre das die Traumpaarung", sagte Niersbach: "Wir brauchen keinen Vergleich mit Wembley mehr zu scheuen. Unser Finale ist eine ganz großartige Angelegenheit."

Bundesliga, Schalke: Nach zum Teil heftiger Kritik hat Schalkes Vorstandschef Clemens Tönnies klargestellt, dass aktuell keine Reise des Fußball-Bundesligisten zu Russlands Staatspräsidenten Wladimir Putin geplant sei. "Fakt ist: Es gab noch nie und gibt keine Festlegung für einen solchen Termin", ließ er am Donnerstag über den Sprecher seines Unternehmens mitteilen. Tönnies' Aussage habe weiter Bestand, "dass es aktuell auch keine Beschäftigung mit dieser Frage gibt, da dies aufgrund der aktuellen politischen Situation nicht angebracht wäre". Nach Interview-Äußerungen, eine Einladung Putins anzunehmen, war Tönnies vor allem aus der Politik kritisiert worden.

Baskteball, BBL: Malcolm Delaney von Tabellenführer Bayern München ist zum wertvollsten Spieler (MVP) der Basketball-Bundesliga (BBL) gewählt worden. Der Spielmacher aus den USA setzte sich mit 102 Stimmen vor Reggie Redding (Alba Berlin, 80 Stimmen) und Anton Gavel (Brose Baskets Bamberg/52) durch. Wahlberechtigt war ein Expertengremium bestehend aus den 18 Trainern und Kapitänen der Klubs sowie Medienvertretern. "Ich bin stolz auf die Auszeichnung, aber ich denke, das ist mehr eine Auszeichnung für das ganze Team. Meine Aufgabe hier ist es vor allem, die anderen besser zu machen", sagte Delaney. Der 25-Jährige war vor der Saison aus der Ukraine von Budiwelnik Kiew nach München gewechselt. Der Amerikaner kommt im Schnitt pro Spiel auf 10.3 Punkte und 4,8 Assists. Als Trainer des Jahres wurde der Kroate Silvano Poropat vom Mitteldeutschen BC ausgezeichnet. Er setzte sich mit 142 Punkten klar vor Sasa Obradovic (Alba Berlin/94) und Svetislav Pesic (Bayern München/33) durch.

Uefa, Financial Fairplay: Uefa-Präsident Michel Platini hat im Zuge der derzeitigen Untersuchungen wegen Verstößen gegen das Financial Fairplay "harte" Strafen angekündigt, eine Verbannung aus europäischen Wettbewerben aber ausgeschlossen. "Ich denke, es wird erhebliche Sanktionen geben", sagte der Franzose in einem Interview mit der Boulevardzeitung Le Parisien: "Es wird ein paar harte Dinge geben, aber es wird keinen Ausschluss aus europäischen Wettbewerben geben." Platini kündigte für Anfang Mai erste Entscheidungen an. Derzeit laufen Untersuchungen der Europäischen Fußball-Union (Uefa) gegen "mehrere" Vereine. Angeblich sollen davon die Scheich-Klubs Manchester City und Paris St. Germain betroffen sein. Die Uefa hat sich mit dem Financial Fairplay zum Ziel gesetzt, dass die Vereine nicht mehr über ihre Verhältnisse leben. Sie dürfen nur so viel ausgeben, wie sie einnehmen. Der Strafenkatalog reicht derzeit vom Vorenthalt von Antritts- und Siegprämien bis hin zu Beschränkungen des Spielerkaders und zum Verbot der Teilnahme am Wettbewerb. Vor allem der Sponsorendeal zwischen PSG und der finanzstarken Investorengruppe QSI aus Katar steht in der Kritik. "Innovativ" nennt Platini die Partnerschaft, "aber respektiert PSG die Regeln des Financial Fairplays? Ich bin mir nicht sicher, absolut nicht sicher", sagte der Uefa-Boss.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.1943739
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.