Süddeutsche Zeitung

Verletzter Bayern-Spieler:Badstuber bezweifelt WM-Teilnahme

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Für FC Bayerns Holger Badstuber ist die Fußball-WM in Brasilien "in weite Ferne" gerückt. Beim Weltcup-Auftakt im Skeleton wird die Siegerin disqualifiziert, Rodel-Weltmeister Wendl/Arlt gewinnen Heim-Weltcup, deutsche Bobfahrer mit Problemen.

Fußball, WM: Holger Badstuber vom deutschen Rekordmeister FC Bayern München rechnet nicht mehr mit einem rechtzeitigen Comeback für die Fußball-WM im kommenden Sommer. "Brasilien ist für mich in weiter Ferne", betonte der Abwehrspieler in einem Interview des Focus. Vor einem Jahr hatte der Nationalspieler einen ersten Riss des Kreuzbandes erlitten, ein zweiter folgte im vergangenen Mai. "Wann genau ich 100-prozentig fit sein werde, kann ich nicht sagen", sagte Badstuber in dem Interview. "Ich habe seit einem Jahr genug Geduld bewiesen und werde diese auch weiter aufbringen." Bayerns Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge setzt auf seinen Abwehrmann: Badstuber ziehe seine Reha "voll durch, so dass wir die Hoffnung haben, dass er vollkommen gesund zurückkommt", sagte er der Bild (Samstag).

Basketball, NBA: Nationalspieler Elias Harris ist bei den Los Angeles Lakers in der nordamerikanischen Profiliga NBA entlassen worden. Das teilte der kalifornische Klub via Twitter mit. Der Rekordmeister löste den Zweijahreskontrakt mit dem 24 Jahre alten Flügelspieler fristgerecht auf. Die anderen NBA-Klubs können 48 Stunden lang seinen Vertrag zu den alten Konditionen übernehmen, danach ist Harris frei und kann neu über ein Arbeitspapier verhandeln. "Ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich sammeln konnte. Was mich nicht umbringt, macht mich stärker. Ich werde zurückkommen", twitterte Harris. Bislang war er nur zu zwei Kurzeinsätzen bei den Lakers gekommen. Dabei stand er insgesamt elf Minuten auf dem Feld. Zuletzt war er mehrfach zum Farmteam Los Angeles D-Fenders aus der D-League geschickt worden. Er konnte bis zum 10. Januar 2014 jederzeit aus seinem Vertrag entlassen werden, nur gut ein Fünftel seines Jahreseinkommens von knapp 500.000 US-Dollar waren garantiert.

Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben das Basketball-Duell mit den Atlanta Hawks denkbar knapp verloren. Die Texaner mussten sich in dem Auswärtsspiel am Freitag (Ortszeit) 87:88 geschlagen geben. Nach der siebten Niederlage im 17. Saisonspiel rutschte Dallas in der Western Conference auf Platz sieben ab. NBA-Neuling Dennis Schröder kam für die Hawks nicht zum Einsatz. Der 35-jährige Nowitzki erzielte 16 Punkte für Dallas und war damit gemeinsam mit Jose Calderon (ebenfalls 16), der in der zweiten Hälfte mit einer Knöchelverletzung ausschied, bester Werfer seines Teams. Im letzten Viertel gab Dallas eine klare Führung aus der Hand, nach dem dritten Viertel lag das Team noch mit elf Punkten vorn. Der deutsche Nationalspieler Chris Kaman sah bei den Los Angeles Lakers ebenfalls nur zu. Die Lakers setzten sich mit 106:102 bei den Detroit Pistons durch.

Eisschnelllaufen: Jenny Wolf (Berlin) präsentiert sich im olympischen Winter weiter in Top-Verfassung. Im zweiten 500-m-Rennen des Weltcups in Astana landete die 34-Jährige am Samstag in 37,66 Sekunden auf dem zweiten Platz. Wie am Freitag musste sich Wolf in der kasachischen Hauptstadt nur Olympiasiegerin und Weltmeisterin Lee Sang-Hwa geschlagen geben. Die Südkoreanerin sicherte sich in 37,32 Sekunden ihren sechsten Weltcup-Sieg im sechsten Saisonlauf. Jennifer Plate (Berlin/38,80) belegte erneut nur den 19. Platz.

Skeleton: Anja Huber aus Berchtesgaden ist beim Weltcup-Auftakt der Skeletonis nachträglich auf Platz fünf vorgerückt. Da die ursprüngliche Siegerin Noelle Pikus-Pace aus den USA disqualifiziert wurde, rückten alle Athleten einen Platz nach vorn. Als erste Saison-Siegerin konnte sich so die Britin Elizabeth Yarnold feiern lassen, die weiteren Podestplätze belegten Jelena Nikitina aus Russland und Michelle Steele aus Australien. Am Schlitten von Pikus-Pace waren bei der technischen Kontrolle nach dem zweiten Lauf Unregelmäßigkeiten festgestellt worden. Katharina Heinz aus Winterberg kam auf Platz 13, Marion Thees aus Friedrichroda belegte Rang 14.

Bei den Männern landete Alexander Gassner aus Winterberg als bester Deutscher auf Rang acht. Seine beeindruckende Siegesserie im Weltcup setzte hingegen Vorjahres-Gesamtsieger Martins Dukurs aus Lettland fort. Der Gewinner der mit 100.000 Euro dotierten Triple-Trophy siegte nach zwei Läufen mit 75 Hundertstelsekunden Vorsprung vor dem russischen Weltmeister Alexander Tretjakow. Den dritten Platz sicherte sich der Brite Edward Parsons. Der WM-Fünfte Frank Rommel aus Eisenach wurde mit zwei Sekunden Rückstand Elfter. Der nach einer Verletzung gerade wieder genesene Alexander Kröckel aus Oberhof kam auf Platz 18.

Rodeln: Die Weltmeister Tobias Wendl/Tobias Arlt (Berchtesgaden/Königssee) haben den ersten Heim-Weltcup der Olympia-Saison in Winterberg gewonnen. Im Doppelsitzer setzte sich das Duo mit vor Christian Oberstolz/Patrick Gruber aus Italien sowie den Österreichern Peter Penz/Georg Fischler durch. Toni Eggert/Sascha Benecke (Ilsenburg) schieden aus, die Nachwuchsfahrer Robin Geueke/David Gamm (Fredeburg/Winterberg) landeten bei der dritten Station des Viessmann Weltcups auf dem zwölften Platz. Die zweimaligen Olympiasieger Andreas Linger/Wolfgang Linger aus Österreich hatten aus privaten Gründen auf einen Start im Hochsauerland verzichtet.

Bob: Das erfolgsverwöhnte deutsche Bob-Team hat beim ersten Rennen in der Olympiasaison auf ganzer Linie enttäuscht. Beim Weltcup-Auftakt im kanadischen Calgary belegten Weltmeister Francesco Friedrich und dessen Anschieber Jannis Bäcker im Zweier-Wettbewerb als bestes Duo den sechsten Platz. Vierer-Weltmeister Maximilian Arndt musste sich mit Anschieber Marko Hübenbecker mit dem elften Rang zufrieden geben.

Langlauf: Denise Herrmann (Oberwiesenthal) hat auch im zweiten Weltcup-Rennen der Olympia-Saison überzeugt. Einen Tag nach ihrem dritten Platz im Sprint beendete die 24-Jährige das Klassikrennen über fünf Kilometer im finnischen Kuusamo auf dem guten 14. Rang. Der Sieg ging nach 13:33,7 Minuten wie am Vortag an die Polin Justyna Kowalczyk, die ihre Dauerrivalin Marit Björgen (Norwegen) knapp auf Rang zwei verwies. Sprint-Spezialistin Herrmann lag bis zur letzten Zwischenzeit in den Top 10, verlor im letzten Abschnitt aber Zeit und hatte im Ziel 46,4 Sekunden Rückstand. Die übrigen DSV-Starter verpassten erneut die Top 15 und damit die halbe Olympia-Norm. Die zuletzt von Halsschmerzen geplagte Nicole Fessel (Oberstdorf) erreichte auf Platz 24 immerhin die Punkteränge. Die zweimalige Olympiasiegerin Claudia Nystad (Oberwiesenthal) kam in ihrem zweiten Weltcup-Rennen nach mehr als dreijähriger Pause nicht über Platz 49 hinaus.

Der Tscheche Lukas Bauer gewann die zweite Etappe des "Ruka Triple" in Kuusamo. Über 10 Kilometer im klassischen Stil verwies er in 24:43,6 Minuten den Norweger Eldar Rönning mit 2,4 Sekunden Vorsprung auf Rang zwei. Dritter wurde der Russe Dimitri Japarow mit 5,7 Sekunden Rückstand. Einen starken neunten Platz belegte Tim Tscharnke aus Biberau. Er verpasste die direkte Olympia-Qualifikation nur um 0,2 Sekunden. Auch Axel Teichmann aus Bad Lobenstein überzeugte und wurde 13. Die Punkteränge schaffte zudem als 25. Thomas Bing aus Dermbach.

Curling: Die deutschen Curling-Männer haben den Sprung zu den kommenden Weltmeisterschaften geschafft. Das Team des CC Hamburg um Skip John Jahr gewann am Samstag bei den Europameisterschaften im norwegischen Stavanger auch das zweite Entscheidungsspiel gegen Lettland mit 6:3 und qualifizierte sich damit für die nächste WM. Die deutschen Frauen wahrten mit dem 6:3 gegen Finnland ihre Chance auf die WM-Teilnahme. Den EM-Titel bei den Frauen sicherte sich Schweden, das Schottland im Finale mit 11:5 besiegen konnte. Platz drei ging an die Schweiz.

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