Süddeutsche Zeitung

Urs Siegenthaler im Interview:"Dann schlaf' ich halt nicht"

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Urs Siegenthaler gehört als Chefscout zum engen Führungszirkel der Fußball-Nationalelf. Vor der Gruppenauslosung erklärt er im SZ-Interview, welche Urkräfte die deutsche Elf bei der WM in Brasilien erwarten - und welche Gegner er lieber meiden würde.

Von Moritz Kielbassa und Christof Kneer

DFB-Chefscout Urs Siegenthaler beschäftigen vor der Gruppenauslosung zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien nicht nur mögliche Gegner der deutschen Elf, sondern vor allem die äußeren Bedingungen im Gastgeberland. Besonders einen Spielort würde er gerne meiden: "Wenn wir die falsche Gruppe erwischen und nach Manaus müssen und vielleicht noch um die Mittagszeit spielen, dann kann man sich von dem Fußball, den wir normalerweise spielen, fast schon verabschieden", sagt er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung: "Ich habe beim Confed Cup kaum Mannschaften gesehen, die Power-Fußball spielen konnten."

Deshalb ist der Schweizer der Meinung, dass die klimatischen Bedingungen ein entscheidender Faktor im Kampf um den WM-Titel sein werden. Er sieht dabei vor allem südamerikanische Mannschaften im Vorteil, und prognostiziert: "Die Körper werden ausgelaugt sein durch die Spiele, und die zentrale Frage wird sein: Wie erhole ich mich? Da könnten Mannschaften einen Vorteil haben, die diese klimatischen Verhältnisse gewohnt sind."

Dabei hat Siegenthaler neben Gastgeber Brasilien vor allem seinen Geheimtipp Kolumbien im Kopf, denn die Mannschaft um Stürmer Radamel Falcao, sei "nicht umsonst im ersten Lostopf, die könnte ich mir gut im Halbfinale vorstellen".

Für die europäischen Mannschaften kommt es laut Siegenthaler vor allem auf eines an, will man den "Urkräften" in Brasilien widerstehen: "Man darf sich von den Alltagsdingen nicht irritieren lassen." Dem Bundestrainer habe er deshalb gesagt: "Sieger wird der, der sagt: Okay, wenn es vor dem Hotel laut ist, dann schlaf ich halt nicht, aber ich schlag' die morgen. Zweiter Sieger wird der sein, der sagt: Oh, dieses Frühstück! Warum haben wir keine Milch, und wo ist mein Nutella?"

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Quelle:
SZ vom 06.12.2013
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