Süddeutsche Zeitung

Conference League:Union hat in Finnland keine Mühe

Lesezeit: 2 min

Beim ersten internationalen Auftritt seit 20 Jahren machen die Berliner gegen Kuopion PS schon nach einer guten halben Stunde alles klar - und spielen im Herbst wohl noch häufiger europäisch.

Mit seinem ersten Europapokal-Auswärtssieg hat der 1. FC Union Berlin den Einzug in die Gruppenphase der Conference League fast schon perfekt gemacht. Frenetisch gefeiert von einigen hundert nach Finnland mitgereisten Fans fertigten die Eisernen Kuopio PS im Olympiastadion von Helsinki im Playoff-Hinspiel des neuen Europacup-Wettbewerbs mit 4:0 (3:0) ab. Taiwo Awoniyi (7./31 Minute), Max Kruse (29.) und der eingewechselte Andreas Voglsammer (90.+2) erzielten die Tore für den total überlegenen Fußball-Bundesligisten.

Das Rückspiel am kommenden Donnerstag im Berliner Olympiastadion ist nach dem klaren Resultat und der deutlichen Dominanz nur noch Formsache. Union kann für sechs weitere internationale Auftritte noch in diesem Jahr planen. Die Gruppenphase startet am 16. September. Die Auslosung findet am 27. August in Istanbul statt, dann drohen in Tottenham Hotspur, AS Rom oder dem FC Basel deutlich schwere Gegner als der finnische Pokalsieger. Schon am Sonntag wird Union in der Bundesliga bei der TSG 1899 Hoffenheim mehr gefordert sein.

Die Nebelschwaden der Pyro-Fackeln im Block der Union-Fans, die trotz Gäste-Verbot der Uefa ins Stadion durften, hatten sich im regengrauen Himmel von Helsinki gerade verzogen, da glückte den Eisernen der erhoffte frühe Führungstreffer. Wie beim 1:1 gegen Leverkusen zum Bundesliga-Start war Awoniyi zur Stelle. Eine scharfe Hereingabe von Tymoteusz Puchacz bugsierte der Angreifer ins Tor. Puchacz feierte als offensiv ausgerichteter linker Verteidiger ein erfolgreiches Pflichtspiel-Debüt. Wie Levin Öztunali war der Pole erstmals von Trainer Urs Fischer in die Startelf beordert worden.

Kräfte schonen für Hoffenheim

Die Finnen deuteten zumindest kurz an, warum Fischer mahnende Worte gewählt hatte. Verstecken kam für sie nicht infrage. Dafür wurden sie nach etwa einer halben Stunde von Awoniyi und Kruse aber bitter bestraft. Einen Konter schloss Kruse, der eigentlich gar keine Lust auf den kleinen Europacup gehabt hatte, per Flachschuss erfolgreich ab. Sein letztes internationales Club-Tor hatte er für den VfL Wolfsburg vor sechs Jahren in der Champions League gegen Manchester United geschossen.

Längst schien die plötzlich durchgebrochene Abendsonne ins Stadion, da legte Awoniyi nach einem schlimmen Abwehrpatzer der Finnen aus kurzer Distanz nach. Die Party im Union-Fanblock war längst im Gange. Vor 20 Jahren beim bislang einzigen Europacup-Start (neben dem Gruppensieg 1986 beim früheren Intertoto-Cup) hatte es für Union im Uefa-Cup auswärts bei Haka Valkeakoski (1:1) und Litex Lowetsch (0:0) nur zu Unentschieden gereicht.

Am Erfolg in Helsinki gab es nun früh keine Zweifel mehr. Die Eisernen schalteten recht früh in einen Verwaltungsmodus. Awoniyi (54.) ließ die Chance zum Dreierpack nach Öztunalis Vorarbeit recht leichtfertig aus. Für Kruse und Awoniyi war nach einer Stunde Schluss. Fischer brachte Voglsammer und Sheraldo Becker - Kräfte schonen für Hoffenheim war nun wichtiger. Voglsammer legte in der Nachspielzeit noch einmal nach.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5387319
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/dpa/saul
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.