Süddeutsche Zeitung

TSV 1860 München:Sorgen in Windischgarsten

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Stürmer Sascha Marinkovic ist im Trainingslager in Oberösterreich dabei, aber es ist kein Geld da, um ihn zu verpflichten - nun könnten Privatleute helfen. Nico Karger hat sich erneut verletzt und ist abgereist.

Im Budget des klammen Fußball-Drittligisten TSV 1860 München ist ursprünglich gar kein Trainingslager drin gewesen. Aber Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel schaffte es durch alte Bekanntschaft mit dem Hotelchef dann doch noch, ein paar Tage im oberösterreichischen Luftkurort Windischgarsten zu organisieren. Dort sind die Löwen in dieser Woche zu Gast, und dabei haben sie auch Stürmer Sascha Marinkovic, den Trainer Daniel Bierofka gerne verpflichten würde, aber nicht verpflichten kann - auch hierfür fehlt das Geld. Denn Investor Hasan Ismaik hat die Umwandlung von Darlehen in Genussscheine noch nicht vollzogen. Das muss er ja auch erst zum 31. Dezember tun, aber nachdem er es im Vorjahr gar nicht getan hat, müssen die Gesellschafter einen mittleren sechsstelligen Betrag für eine Strafzahlung an den Deutschen Fußball-Bund im Budget einplanen - diese Summe fehlt im Kaderetat.

Es könnte sich für Spielerverträge allerdings ein ähnliches Modell anbieten wie bei der Trainingslagerbuchung: Private Gönner haben offenbar Bereitschaft signalisiert, die Verpflichtung Marinkovics (oder wahlweise eine weitere Leihe von Prince Osei Owusu aus Bielefeld) und einen Anschlussvertrag des ebenso beliebten wie vereinslosen Verteidigers Aaron Berzel zu ermöglichen. Bei anderen Drittligisten ist eine Fremdfinanzierung einzelner Spieler durchaus üblich. "Wenn es eine saubere Möglichkeit gibt, werde ich mich nicht dagegen wehren", sagte Gorenzel, gab aber auch zu bedenken: "Eine KGaA unterliegt anderen finanzrechtlichen Kriterien als ein e.V."

Bereits aus Österreich abgereist ist Außenstürmer Nico Karger, der sich am Mittwochvormittag im ersten Training nach wochenlanger Pause erneut verletzte. Er wird sich in München einer MRT-Untersuchung unterziehen. "Wir vermuten eine schwere Muskelverletzung", sagte Gorenzel. "Das ist sehr ärgerlich." Erfreulich hingegen ist für die Löwen, dass sie die Drittliga-Saison offiziell eröffnen dürfen, mit einem Freitagabendspiel am 19. Juli gegen Preußen Münster - für Gorenzels Geschäftsführer-Kollegen Michael Scharold "eine besondere Ehre. Außerdem freut es mich, dass wir das letzte Saisonheimspiel gegen Ingolstadt haben."

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SZ vom 04.07.2019 / SZ
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