Süddeutsche Zeitung

TSV 1860 München:Ismaik klagt über eine "vergiftete Hand"

Von Philipp Schneider

Acht Tage nach der Mitgliederversammlung des TSV 1860 München hat sich Hasan Ismaik, der Mitgesellschafter der gemeinsamen Profifußballtochter, auf facebook zu Wort gemeldet. "Mir werden durch meine Pressestelle täglich die aktuellsten Texte über den TSV 1860 übersetzt", heißt es dort. Und einiges von dem, was da wohl mit einiger zeitlicher Verzögerung übersetzt wurde, gefiel Ismaik offenbar gar nicht.

"Wenn die Funktionäre bei 1860 etwas beherrschen, dann ist es, Hasan Ismaik für den Misserfolg verantwortlich zu machen", schreibt Ismaik. "Dass ich nach dieser Mitgliederversammlung wieder als Sündenbock herhalten muss, steht exemplarisch für das stets gepredigte (und falsche) Miteinander."

Ismaiks Worte an die 1860-Fans

Das auf der Versammlung öffentlich gemachte Angebot von Präsident Robert Reisinger, er reiche Ismaik die Hand, sei "aus meiner Sicht vergiftet". Reisinger habe Ismaik wenige Wochen vor der Mitgliederversammlung kontaktiert, um darzulegen, dass die Lage "aus sportlicher und finanzieller Sicht besorgniserregend ist", schreibt Ismaik. Reisinger habe dabei eingestanden, dass "mit dem zur Verfügung stehenden Budget ein Zweitligaaufstieg in absehbarer Zeit nicht gelingen werde".

Und so, das ist die Conclusio, zeige sich in Reisingers Vorgehen seine "ganze Unverfrorenheit". Dem Präsidenten gehe es nicht um den größtmöglichen sportlichen Erfolg, sondern einzig und allein darum, "mich zu provozieren und zu schwächen". Sechzigs Fans müssten verstehen, so Ismaik, dass er "nicht länger in ein schwarzes Loch einzahlen kann, um später dann wieder als Sündenbock hingestellt zu werden".

Dabei war ja ursprünglich nur gestritten worden, wie genau Ismaik in das schwarze Loch einzahlen könnte. In Form von Darlehen oder Genussscheinen mit Sofortkasse.

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Quelle:
SZ vom 09.07.2019
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