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Tennis: US Open:Nach Kohlschreiber scheitert auch Haas

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Match der verpassten Chancen: Thomas Haas ist als letzter deutscher Tennisprofi bei den US Open ausgeschieden.

Nach einem Match der verpassten Chancen hat Thomas Haas bei den US Open in New York das Achtelfinale verpasst. Damit schied er als letzter der 19 gestarteten deutschen Tennisprofis in der dritten Runde aus. Der Hamburger unterlag am Samstagabend (Ortszeit) in New York dem an Nummer zehn gesetzten Spanier Fernando Verdasco in 3:45 Stunden mit 6:3, 5:7, 6:7 (8:10), 6:1, 4:6. Das Achtelfinale des mit 21,6 Millionen Dollar dotierten Grand-Slam-Turniers in Flushing Meadows findet somit wie im Vorjahr ohne Beteiligung eines deutschen Tennis-Herren statt.

Dabei hatte Haas als Weltranglisten-21. alle Möglichkeiten gehabt, auch den dritten Vergleiche mit dem Linkshänder aus Madrid zu gewinnen. Doch Schwäche, Pech und auch eine Prise Unvermögen, einen Vorsprung zu verteidigen, machten den bis Ende des zweiten Satzes fest anvisierten Erfolg zunichte.

Auch der an Nummer 23 gesetzte Philipp Kohlschreiber enttäuschte. Der Augsburger ergab sich gegen den Tschechen Radek Stepanek seinem Schicksal und verlor mit 6:4, 2:6, 3:6, 3:6. Der Start war okay - aber dann brachen alle Dämme. Der Weltranglisten-24. schaffte es wieder nicht, in Flushing Meadows das Achtelfinale zu erreichen. Das ist ihm bei Grand-Slam-Turnieren nur zweimal in Australien (2005/2008) und in diesem Jahr bei den French Open in Paris gelungen.

"Gut angefangen, dann immer mehr nachgelassen und den Gegner spielen gelassen", lautete das Fazit des Deutschen. Über seine schwache Leistung war er "tief enttäuscht". Seine wenigen Möglichkeiten, dem einseitigen Match eine Wende zu geben, konnte Kohlschreiber gegen den in der Weltrangliste acht Plätze besser eingestuften Stepanek nicht nutzen. "Ich habe schlecht aufgeschlagen und meine Breakchancen nicht verwertet. Ein erfahrener Spieler wie Stepanek nutzt das natürlich aus."

Erst als der Tscheche zum Match aufschlug, raffte sich Kohlschreiber zu einer Gegenwehr auf. Zum 3:5 schaffte er das Break - um gleich danach seinen Aufschlag und das Match abzugeben. "Da bin ich wieder ins offene Messer gelaufen."

Tennis-Beauty Maria Scharapowa erging es nicht besser. Die ehemalige Weltranglisten-Erste aus Russland verlor gegen die 17-jährige Melanie Oudin mit 6:3, 4:6, 5:7 und schied in Runde drei aus. Für die Amerikanerin war es das zweite Highlight bei den US Open. Schon mit ihrem Sieg gegen Olympiasiegerin Jelena Dementjewa hatte sie für eine Überraschung gesorgt. In Nadja Petrowa trifft sie nun erneut auf eine Russin.

Roger Federer legte im "Duell der Tennis-Väter" einen holprigen Start hin und musste im 24. Vergleich mit Lleyton Hewitt all seine Kräfte mobilisieren. "Es hat nicht viel gefehlt und ich hätte in den fünften Satz gemusst", sagte der fünfmalige Seriensieger nach dem 4:6, 6:3, 7:5, 6:4 gegen den Vater einer dreijährigen Tochter aus Australien.

In der Runde der besten 16 trifft die Nummer eins der Weltrangliste aus der Schweiz, der vor gut sechs Wochen Vater von Zwillings-Töchtern geworden ist, auf den Spanier Tommy Robredo oder James Blake. Der Amerikaner hatte ihm in Peking den Traum vom olympischen Gold verdorben.

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dpa/hai/jbe
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