Süddeutsche Zeitung

Spiel gegen den FC Bayern:Diesmal soll Augsburgs Plan aufgehen

Lesezeit: 2 min

Von Christopher Gerards

Über den FC Bayern weiß Dirk Schuster, dass er "schier übermächtig" ist. Seine Mannschaft, der FC Augsburg, werde am Samstag "zum Großteil hinterhecheln müssen", deshalb solle sie "die individuellen Fehler abstellen". Dazu ein - natürlich erfundenes - Szenario: Nur mal angenommen, ein Augsburger Verteidiger namens Christoph Janker käme, sagen wir, in der zweiten Minute an den Ball.

Dann sollte er besser nicht so lange dribbeln, bis er denselben Ball im Mittelfeld wieder verliert. Und, auch nur mal angenommen, er würde den Ball halt doch verlieren: Dann wäre es gut, wenn zum Beispiel der Augsburger Spieler Philipp Max sich hinterher nicht von Philipp Lahm tunneln ließe. Und, auch nur angenommen, Max ließe sich doch tunneln. Dann wäre es gut, wenn Lahm nicht einfach mal nach gut 100 Sekunden das 1:0 für den FC Bayern schießen würde.

So ein Szenario ist natürlich rein hypothetisch, es klingt ja schon deshalb viel zu unrealistisch, weil Philipp Lahm natürlich keine Tore schießt. Andererseits: So unrealistisch ist es auch wieder nicht, der FC Augsburg weiß das besser als andere Mannschaften. Er hat es am Mittwoch im DFB-Pokal ja selbst genau so erlebt.

Nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz

Am Samstagnachmittag (15.30 Uhr) gibt es dieses Spiel also nochmal, nur halt an einem anderen Ort und in einem anderen Wettbewerb: Der FC Augsburg trifft auf den FC Bayern München, schon wieder, drei Tage nach der 1:3-Niederlage am Mittwoch im DFB-Pokal. Er "hoffe, dass den Spielern im Gedächtnis klebt, was wir besser machen müssen", hat Augsburgs Trainer Schuster am Freitag gesagt. Denn das ist ja die entscheidende Frage vor diesem Spiel: was der FCA am Mittwoch in München gelernt hat.

Die Saison ist erst acht Spieltage alt, aber wenn man es richtig sieht, kommt auf den FC Augsburg eine Zeit zu, in der er sich langsam entscheiden muss, wo er hin will. Mit acht Punkten stehen die Augsburger auf Platz zwölf, was insofern sehr okay ist, als sie sich damit vor Teams wie Schalke und Wolfsburg befinden. Andererseits trennen Augsburg nur zwei Punkte vom Relegationsplatz, weshalb das Spiel gegen den FC Bayern gern einen Punkt abwerfen darf.

"Andere Vereine haben gezeigt, dass es machbar ist, Bayern München Punkte abzunehmen", sagte Schuster am Freitag, und sicherheitshalber fügte er noch diesen Satz an: "Da haben wir hingeschaut."

Sein Plan für den Samstag sieht vor allem vor, dass Augsburg nicht gleich wieder in Rückstand gerät, anders als im Pokal. Lahms Tor vorausgegangen waren Aktionen von Janker und Max, die Schuster wohl als "individuelle Fehler" bezeichnen würde. Und vor dem 0:2 missglückte Torwart Marwin Hitz erst ein Abschlag, dann durfte Thomas Müller frei flanken und Julian Green ins Tor köpfeln. Aber Schuster hatte auch gesehen, "wie schwer sie sich getan haben, Chancen herauszuarbeiten".

Sie, das war der FC Bayern. Immer wieder ergänzten Augsburgs Flügelspieler Georg Teigl und Max die Abwehr, fünf Verteidiger stellten sich Bayern wirkungsvoll entgegen. Schusters Plan für Samstag sieht nicht viel anders aus als jener fürs Pokalspiel: Sein Team soll gut stehen, diesmal aber auf Fehler verzichten. Helfen könnte der zuletzt geschonte Paul Verhaegh, Dominik Kohrs Einsatz ist dagegen fraglich.

Andererseits weiß Schuster, dass ein Samstag kein Mittwoch ist, denn nach Lage der Dinge tritt in Augsburg ein anderer FC Bayern an. "Die Spieler, die nicht gespielt haben, werden am Samstag spielen", sagte Trainer Carlo Ancelotti. Die gute Nachricht für Schuster ist, dass Torschütze Green eher nicht startet. Die schlechte ist, dass dafür Robert Lewandowski und/oder Arjen Robben antreten könnten.

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Quelle:
SZ vom 29.10.2016
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