Süddeutsche Zeitung

Spanien vor der Fußball-WM:"Favorit? Überhaupt nicht"

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Spanien ist Titelverteidiger und geht trotzdem keineswegs als Favorit ins WM-Turnier - so sieht es zumindest Trainer Vicente del Bosque. England blamiert sich im Gewittersturm gegen Honduras. Besser ergeht es wieder einmal Jürgen Klinsmann.

Trotz drei großer Titel in Serie sieht Spaniens Fußball-Nationaltrainer Vicente del Bosque seine Mannschaft nicht als Favorit für die WM-Endrunde in Brasilien. "Wir spüren die Verantwortung, bei unserer Titelverteidigung eine gute WM zu spielen. Aber Favorit? Überhaupt nicht. Wir sind ja nicht blöd. Wir wissen, dass es allein in Europa nicht nur zwei, drei, sondern viele fantastische Teams gibt, die problemlos die WM gewinnen können. Und in Amerika auch", sagte del Bosque der Welt am Sonntag.

Dass Spanien beim Confederations Cup im vergangenen Jahr mitunter ausgepfiffen worden war, liegt laut del Bosque vielleicht daran, dass einige den Fußball Spaniens mit dem des FC Barcelona mit seinem Tiki-Taka und viel Ballbesitz assoziieren. Das entspreche aber nicht der Wahrheit. "Deshalb gefällt es einigen wohl nicht, dass Spanien gewinnt und Barcelona." Wenn jemandem der Fußball Spaniens nicht gefalle, sei das in Ordnung. "Ich respektiere das. Aber wir sind halt nicht so schlecht damit gefahren."

England blamiert sich

Indes hat sich England in einer WM-Generalprobe mit einigen Wetterturbulenzen noch nicht in Form für das Weltturnier in Brasilien präsentiert. Das Team von Coach Roy Hodgson kam am Samstag in Miami gegen den WM-Teilnehmer Honduras nicht über ein 0:0 hinaus.

Die Partie war in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich für eine Dreiviertelstunde wegen eines Gewittersturms unterbrochen. England präsentierte sich über weite Strecken als überlegene Mannschaft, ohne jedoch den letzten Druck auf das gegnerische Tor zu entwickeln. Angreifer Daniel Sturridge vergab völlig frei stehend aus kurzer Distanz per Kopf die größte Chance zum Sieg (73. Minute).

Wayne Rooney agierte hinter der Sturmspitze und wurde zur Halbzeit für Ross Barkley ausgewechselt. In der von Honduras ruppig geführten Partie musste Brayan Beckeles nach übertriebenem Ellenbogeneinsatz mit Gelb-Rot vom Platz.

Nach 23 Minuten bat Schiedsrichter Ricardo Salazar beide Teams in die Kabine, wenig später ging ein kräftiger Wolkenbruch mit Blitz und Donner im Sun Life Stadium nieder. England wollte direkt nach der Partie von Fort Lauderdale in sein Weltmeisterschafts-Quartier nach Rio de Janeiro fliegen.

Dritter Testspielsieg für Klinsmann

Deutschlands Gruppengegner USA hat indes auch das dritte und letzte Vorbereitungsspiel auf die Fußball-WM in Brasilien gewonnen. In Jacksonville im US-Bundesstaat Florida siegte die defensiv gut eingestellte und konterstarke Mannschaft des ehemaligen Bundestrainers Jürgen Klinsmann gegen WM-Teilnehmer Nigeria verdient mit 2:1 (1:0). Beide Treffer für die USA erzielte der seit vergangenen Dezember torlose Jozy Altidore (32./69.) Die Vorarbeit zur ersten Tor hatte Fabian Johnson von 1899 Hoffenheim geleistet.

Die Gastgeber hätten bei einer konsequenteren Ausnutzung ihrer Konterchancen noch höher gewinnen können. Victor Moses verkürzte kurz vor Spielende per Foulelfmeter (86.) "Wir fahren jetzt voller Selbstvertrauen nach Brasilien, wir sind bereit. Besonders für Jozy war das heute wichtig, er hatte länger nicht getroffen", sagte Klinsmann nach dem Sieg vor 52.033 Zuschauern: "Die ersten 25 Minuten waren etwas zäh. Es gab wenige Chancen, weil beide Mannschaften sehr kompakt standen. Das werden wir so auch in Brasilien sehen."

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