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Osnabrück:Osnabrück-Trainer Thioune lobt Zeichen gegen Rassismus

Daniel Thioune hat die Anti-Rassismus-Proteste von mehreren Bundesliga-Profis gelobt. "Dass es gerade junge Spieler sind, die eine Haltung haben und ihre...

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Osnabrück (dpa) - Daniel Thioune hat die Anti-Rassismus-Proteste von mehreren Bundesliga-Profis gelobt. „Dass es gerade junge Spieler sind, die eine Haltung haben und ihre Popularität einsetzen, finde ich gut“, sagte der Coach des Fußball-Zweitligisten VfL Osnabrück im Podcast „Die NDR2-Bundesligashow“. Am vergangenen Wochenende hatten vier Spieler ihre Solidarität mit dem Afroamerikaner George Floyd, der infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA starb, mit Gesten und auf T-Shirts bekundet.

Auch der Verzicht auf eine Strafe begrüßte der ehemalige Profi. „Die politische Haltung kann jeder nachvollziehen“, betonte er. „Ich sehe kein Platz für irgendwelche Sanktionen.“ Der Kontrollausschuss des Deutsche Fußball-Bundes entschied am Mittwoch, keine Verfahren gegen den Schalker Weston McKennie, die Dortmunder Jadon Sancho und Achraf Hakimi sowie den Gladbacher Marcus Thuram einzuleiten.

Der Sohn eines Senegalesen und einer Deutschen machte deutlich, dass „Rassismus noch längst nicht verschwunden“ sei. „Die Frage ist nur, wie wir damit als Gesellschaft damit umgehen“, sagte der 45 Jahre alte Thioune und forderte zu mehr Zivilcourage auf.

Der Osnabrücker Trainer erinnerte sich zudem an seine Profizeit, als er 1999 im VfL-Trikot beim Zweitliga-Aufstiegsspiel beim Chemnitzer FC mit Affenlauten und Sprüchen mehrfach rassistisch beleidigt wurde. „Die Momente kommen immer wieder hoch“, sagte Thioune. „Aber die Zeiten ändern sich“, merkte er an und sprach von positiven Erlebnissen bei einem VfL-Auswärtsspiel in der vergangenen Drittliga-Saison bei Energie Cottbus.

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