Süddeutsche Zeitung

Olympia:Olympia in Peking: 31 Sportler nachträglich positiv getestet

Bei Nachtests zu den Spielen 2008 findet das IOC Dopingsubstanzen bei Sportlern aus zwölf Nationen. Weitere Nachtests besonders zu London 2012 stehen noch aus.

Von Martin Schneider

31 Sportler sind bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking nachträglich positiv auf Doping getestet worden. Das gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Dienstag in einer Mitteilung bekannt. Das IOC ließ 454 Proben der Spiele noch einmal testen, im Fokus standen dabei laut Mitteilung Sportler, die auch an den Olympischen Spielen 2016 in Rio teilnehmen können. Die positiven Ergebnisse stammen aus sechs Sportarten, insgesamt seien zwölf Länder betroffen. Genauere Angaben, etwa welche Sportarten, welche Sportler und ob Mediallengewinner betroffen sind, machte das IOC nicht. Allen positiv getesteten Sportlern droht das Aus für die Spiele in Rio.

In den kommenden Tagen erwartete das IOC zudem die Ergebnisse von 250 Nachtests der Spiele in London 2012. Außerdem kündigte die Organisation an, alle Medaillengewinner der beiden Spiele nochmals speziell mit modernen Analyse-Methoden zu testen.

Außerdem will das IOC den Vorwürfen nachgehen, dass Doping-Proben im Anti-Doping-Labor während der Olympischen Spiele in Sotschi manipuliert wurden. Die New York Times berichtete, dass Proben mit Hilfe des russischen Geheimdienstes durch ein Loch in der Wand aus dem Labor geschmuggelt und durch saubere Proben ersetzt worden sein sollen. Aktuell sind zudem wegen systematischer Doping-Verfehlungen alle russischen Leichtathleten von internationalen Wettkämpfen ausgeschlossen. Die Entscheidung, ob sie in Rio starten dürfen, steht noch aus.

"Das ist ein großer Schritt zum Schutz von sauberen Athleten", lässt sich IOC-Präsident Thomas Bach zitieren. "Wir bewahren Doping-Proben zehn Jahre lang auf, sodass sich Betrüger nie sicher sein können."

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