Süddeutsche Zeitung

Nur 1:1 gegen Glasgow:Schmerzen für den VfB

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Trotz Überlegenheit gegen die Glasgow Rangers muss sich der VfB Stuttgart beim Champions-League-Auftakt mit einem Punkt zufrieden geben.

Die Champions League ist bisweilen eine Liga der Schmerzen, das musste stellvertretend für den VfB Stuttgart zunächst Christian Träsch am Mittwochabend erfahren, als ihn nach 71 Minuten der Fuß von Sasa Papac im Gesicht traf. Papac, Verteidiger in Diensten der Glasgow Rangers, gab umgehend zu verstehen, er habe nichts getan. Träsch gab zu verstehen, er habe Schmerzen, aus seiner Nase lief Blut. Er spielte trotzdem weiter, es stand schließlich 1:0 für den VfB in diesem ersten Spiel der Champions League - mit der Aussicht auf den Sieg ließen sich die Schmerzen ertragen. Glasgow hatte nicht viel gezeigt, es sah alles danach aus, als könnte der VfB die knappe Führung über die Zeit bringen. Dann aber traf Madjid Bougherra in der 77. Minute zum 1:1, dabei blieb es bis zum Schluss, und so erfuhr nun der gesamte VfB, dass die Champions League eine Liga der Schmerzen sein kann. "Wir haben den Sieg leichtfertig verspielt", sagte Sportdirektor Horst Heldt. "Schade, mir tun die Jungs leid. Das war unnötig", ergänzte Trainer Markus Babbel.

Dabei hatte alles so gut angefangen für die Schwaben. Aliaksandr Hleb konnte mitwirken, das war lange unklar gewesen. Im Sturm wirbelte Cacau in Hochform, nachdem er zuletzt in der Bundesliga auf der Bank hatte Platz nehmen müssen. Der ganze VfB wirkte agil, lebendig, präsent, der ganze VfB strahlte die reine Freude aus über die Teilnahme an der Champions League. Chance folgte auf Chance, und folgerichtig fiel das 1:0.

Cacau eroberte mit viel Einsatz den Ball im Mittelfeld, er lief und schaute, passte im richtigen Moment zu Pawel Pogrebnjak, und der schob die Kugel aus 14 Metern ins Netz (18. Minute). Nun wirkte die Champions League für die Stuttgarter wie eine Liga der Freude. Die Schwaben rannten an, und obwohl die Schotten sich tief in der eigenen Hälfte vergruben, kam der VfB zu Chancen. Die vielleicht größte vergab Cacau in der 38. Minute - Hleb hatte ihn freigespielt.

So hätte es weitergehen können, doch so ging es nicht weiter. In der zweiten Halbzeit gingen die Rangers entschlossener in die Zweikämpfe, der VfB hingegen steckte zurück, er versuchte, sich aufs Kontrollieren zu beschränken. Das misslang, und das Gefühl der Stuttgarter am Ende dieser Partie - es glich dem Schmerz nach einer Niederlage.

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Quelle:
SZ vom 17.09.2009
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