Süddeutsche Zeitung

Nationalmannschaft:Bierhoff: Borna Sosa wird nicht für DFB-Elf spielen

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Der Stuttgarter war nach seiner Einbürgerung kurzzeitig EM-Kandidat, doch nun wird ihm ein Fifa-Statut zum Verhängnis. Fulham steigt aus der Premier League ab.

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Fußball, Nationalmannschaft: Vorlagen-König Borna Sosa wird trotz erfolgter Einbürgerung nicht für die deutsche Nationalmannschaft auflaufen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) habe "die Möglichkeit einer Spielberechtigung für Deutschland sorgfältig und seriös geprüft", teilte DFB-Direktor Oliver Bierhoff auf Sid-Anfrage mit, betonte aber: "Leider fällt das Ergebnis nicht positiv aus."

Der Verband habe sich nach Rücksprache mit der Fifa entschlossen, "in seinem Fall auf einen Antrag auf Verbandswechsel zu verzichten, da dieser wegen der erst vor wenigen Monaten geänderten Statuten wenig Aussicht auf Erfolg hätte". Zum Verhängnis wurde dem 23 Jahre alten Linksverteidiger, der bisher für die U-Nationalmannschaften seines Geburtslandes Kroatien gespielt hat, ein Alterspassus in den Bestimmungen des Weltverbandes.

Laut Artikel 9, Punkt 2 b III wird einem Antrag auf Verbandswechsel nur stattgegeben, falls der betroffene Spieler "zum Zeitpunkt seines letzten Einsatzes in einem Spiel eines offiziellen Wettbewerbs irgendeiner Fußballsparte für seinen jetzigen Verband noch nicht 21 Jahre alt" war. Sosa war aber bei seinem letzten Einsatz für Kroatiens U21 am 12. November 2020 in der EM-Qualifikation gegen Schottland in Edinburgh bereits 22.

Bierhoff machte kein Hehl daraus, dass der DFB ein ehrliches Interesse am VfB-Profi hatte. "Borna Sosa ist nicht nur aufgrund der Leistung in der aktuellen Saison ein interessanter Spieler mit großem Potenzial", sagte er, "wir hätten ihn uns nach Abschluss seines Einbürgerungsverfahrens perspektivisch in der Nationalmannschaft vorstellen können." Er sei sich aber sicher, dass Sosa auch so "seinen Weg gehen wird", betonte Bierhoff: "Dafür wünschen wir ihm alles Gute und viel Erfolg."

Sosa hatte sich gedanklich schon voll auf das DFB-Team eingestellt, nachdem er im März vergeblich auf eine Einladung durch Kroatiens Nationaltrainer Zlatko Dalic gewartet hatte. Dabei spiele er "den besten Fußball meiner Karriere", sagte er in Jutarnji List. Aber dieser Moment habe "alles kaputt gemacht". Wie es jetzt allerdings für Sosa in Bezug auf das Nationalteams weitergeht, ist offen.

2. Liga, HSV: "Hotte" bringt die Hoffnung zurück: Beim Debüt von Neutrainer Horst Hrubesch hat sich der Hamburger SV im Kampf um den Aufstieg eindrucksvoll zurückgemeldet. Klublegende Hrubesch feierte beim 5:2 (3:1)-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg einen perfekten Einstand und darf wieder an die Rückkehr in die Bundesliga glauben. Asger Sörensen (30., Eigentor), Bakery Jatta (37.), Simon Terodde (45.+2/80., Foulelfmeter) und Sonny Kittel (76.) trafen für den überzeugenden HSV. Die Tore von Erik Schuranow (41.) und Linus Rosenlöcher (89.) waren für den Club zu wenig.

"Horst ist eine Legende hier. Ich wünsche dem Verein und der Stadt, dass sie wieder oben angreifen können. Wir dagegen haben heute alle fünf Tore auf dieselbe Art und Weise bekommen - alle im 16er", sagte der ehemalige Hamburger und heutige Nürnberger Torhüter Christian Mathenia bei Sky. Durch den ersten Dreier nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg verbesserte sich der HSV auf Rang vier in der Tabelle, die Mannschaft von Hrubesch - an der Elbe liebevoll "Hotte" genannt - verkürzte den Rückstand auf die SpVgg Greuther Fürth auf Rang drei auf drei Punkte und hofft zumindest wieder auf die Relegation.

Basketball, NBA: Russell Westbrook ist in der NBA nun alleiniger Triple-Double-Rekordhalter. Der Mann der Washington Wizards verbuchte bei der 124:125-Niederlage am Montag gegen die Atlanta Hawks am Montag (Ortszeit) zum 182. Mal in seiner Karriere zweistellige Werte in drei Statistikkategorien. Der 32-Jährige erzielte 28 Punkte, holte 13 Rebounds und gab 21 Vorlagen zu Korberfolgen. Erst zwei Tage zuvor hatte Westbrook die Bestmarke von Oscar Robertson aus dem Jahr 1974 eingestellt. Rang drei in der Triple-Double-Wertung belegt Lakers-Legende Magic Johnson mit 138.

"Ich klopfe mir normalerweise nicht so gern auf die Schulter. Aber heute Abend mache ich es, weil ich den Leuten vor mir so dankbar bin und dem Mann da oben, der mir erlaubt, rauszugehen und das zu machen", sagte Westbrook und dankte Mitspielern und Trainern in seiner bisherigen Karriere. Westbrook avancierte in der Partie außerdem zum vierten Profi der NBA-Geschichte, der nun mehr als 20 000 Punkte und 8000 Assists geschafft hat. Die anderen drei sind Robertson, LeBron James und Gary Payton. In der Partie gegen Atlanta blieb Westbrook allerdings der krönende Abschluss versagt: Sein letzter Drei-Punkte-Wurf verfehlte das Ziel, so dass es bei der Niederlage der Wizards blieb. Der deutsche Nationalspieler Isaac Bonga kam bei Washington nicht zum Einsatz.

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