Süddeutsche Zeitung

Mesut Özil beim DFB:"Viele vergessen, dass ich in Deutschland aufwuchs"

Özil wundert sich über sein Image in der Öffentlichkeit

Fußball-Weltmeister Mesut Özil hat sich über sein aus seiner Sicht mitunter falsches Image in der deutschen Öffentlichkeit beschwert. Er sei verwundert, dass er nach wie vor "Deutsch-Türke" genannt werde, sagte der 26-Jährige der Sport Bild. "Nur ich werde so bezeichnet. Bei Sami Khedira sagt keiner 'der Deutsch-Tunesier' oder bei Lukas Podolski und Miroslav Klose 'der Deutsch-Pole'. Viele vergessen, dass ich in Gelsenkirchen geboren wurde, in Deutschland aufwuchs", sagte Özil.

Der Sohn türkischer Eltern bezeichnete es als Glück, in zwei Kulturkreisen groß geworden zu sein. "Als Fußballer kommt es meiner Spielweise zugute", sagte er, und nannte deutsche Disziplin sowie taktische Schulung und türkische Technik als wichtige Einflüsse auf sein Spiel. "Deswegen bin ich stolz, dass ich von beiden Kulturen etwas mitnehmen konnte."

Özil und Co. als "Musterbeispiele der Integration"

Er fühle sich in Deutschland genauso wohl wie in der Türkei, sagte der Profi des FC Arsenal. Dass er vor Länderspielen die deutsche Nationalhymne nicht mitsingt, will Özil nicht missverstanden wissen. Er wolle damit niemanden verletzen und verstehe, dass das nicht jeder gerne sehe, sagte er, aber "in diesem Moment konzentriere ich mich auf das Spiel. Und ich bete während der Hymne, für Glück und Gesundheit".

Im Kreise der Nationalmannschaft ist Özils Herkunft indes ein positiv besetztes Thema. Teammanager Oliver Bierhoff hatte ihn dieser Tage in Frankfurt/Main zusammen mit Khedira, Ilkay Gündogan oder Shkodran Mustafi als "Musterbeispiele der Integration" bezeichnet.

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