Süddeutsche Zeitung

Leverkusen-Pleite in der Champions League:Maurermeister aus Monaco

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19:4 Torschüsse, 64,5 Prozent Ballbesitz: Dennoch verliert Bayer Leverkusen auch das zweite Champions-League-Duell gegen den AS Monaco 0:1. Die gute Nachricht kommt schon vor dem Spiel aus Russland.

Mit freundlicher Unterstützung aus Russland hat Bayer Leverkusen den Einzug ins Achtelfinale der Champions League geschafft. Den vorzeitigen Gruppensieg verspielte die Werkself aber durch eine unnötige 0:1 (0:0) Heimniederlage gegen AS Monaco. Die erste Heimpleite unter Trainer Roger Schmidt am Dienstagabend war für den Fußball-Bundesligisten ein ärgerliches Déjá-Vu. Schon das Hinspiel hatte Leverkusen im Fürstentum trotz großer Überlegenheit mit dem gleichen Resultat verloren. Der kurz zuvor eingewechselte Ocampos sorgte mit seinem Tor in der 72. Minute für den unverdienten Erfolg der defensiv eingestellten Gäste, die insgesamt nur vier Torschüsse abgaben.

Leverkusen muss den erhofften Gruppensieg nun in der letzten Partie am 9. Dezember bei Benfica Lissabon perfekt machen. Die gute Nachricht des Abends war schon vor dem Anpfiff gekommen. Bayer ist auch nach der Winterpause in der Champions League definitiv dabei. Da Zenit Sankt Petersburg gegen Benfica Lissabon 1:0 gewann, ist zumindest Platz zwei sicher. Das Erreichen der ersten Runde der K.-o.-Phase allein reicht Bayer aber nicht mehr. "Diesmal soll für uns nicht Schluss sein", erklärte Schmidt. Zuletzt war Leverkusen in dieser Runde mehrfach ausgeschieden. Als Gruppenerster warten erfahrungsgemäß schwächere Gegner.

Monaco spielt gnadenlos effizient. Mit nur zwei Toren in fünf Spielen ist der Klub Gruppenzweiter

"Natürlich sind wir riesig enttäuscht. Wenn man das Spiel sieht, kann man nur enttäuscht sein. Heute war es fast noch schlimmer als im Hinspiel", sagte Schmidt. "Die haben nur eine gute Aktion und machen das Tor", äußerte sich Simon Rolfes kritisch. Auch Torwart Bernd Leno war sauer: "Das ist ärgerlich. Es ist enttäuschend, dass wir es heute nicht geschafft haben."

Wie im Hinspiel dominierte Bayer die Monegassen deutlich. Zügig wurde gespielt, allerdings entgegen der Schmidt-Pläne nur bis zum Strafraum. Gerade Heung-Min Son rannte sich mehrfach in der Defensive des Gegners fest. Die beste Chance hatte Lars Bender (25. Minute). Sein Schuss aus halbrechter Position im Strafraum klatschte gegen die Latte. Monaco, mit dem ehemaligen Bayer-Stürmer Dimitar Berbatov als einziger Spitze, tat praktisch gar nichts für die Offensive.

Diese Mauertaktik setzte Monaco in der zweiten Halbzeit fort. Leverkusen kam zu Möglichkeiten durch den eingewechselten Josip Drmic, doch er schoss knapp am Tor vorbei (66. Minute). Auch Hakan Calhanoglu (68.) hätte Bayer den ersehnten Treffer bringen können, doch der Gäste-Schlussmann wehrte ab.

Dann kam Ocampos und stellte alles auf den Kopf. Calhanoglu verlor den Ball gegen Berbatov. Dessen Hereingabe drückt der Argentinier ohne Abwehrchance für Bayer-Schlussmann Bernd Leno über die Linie. Statt einer Dienstreise ohne Bedeutung nach Lissabon muss die Werkself nun mit voller Konzentration nach Portugal reisen, um den Gruppensieg im zweiten Anlauf klar zu machen.

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Quelle:
SZ vom 27.11.2014 / dpa
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