Süddeutsche Zeitung

Kritik von Boateng:"Die Italiener sind viel abgebrühter"

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Das sagt Boateng über die Nationalelf

Die EM-Qualifikation ist geschafft, die letzten Spiele gegen Irland (0:1) und Georgien (2:1) liefen für die deutsche Nationalmannschaft jedoch wenig wunschgemäß. Abwehrspieler Jérôme Boateng plädiert nun offen dafür, die Partien gezielt aufzuarbeiten - und übt deutliche Kritik am Auftritt der Mannschaft.

"Jeder sollte sich da an die eigene Nase fassen - und wir auch als Team. Gerade das hat uns bei der Weltmeisterschaft ausgezeichnet, dass wir als Team gearbeitet haben. Und nicht Abwehr so und Sturm so - sondern alle zusammen", sagte der Innenverteidiger des FC Bayern bei Sky.

"Und wenn jetzt eben einer weniger für den anderen tut, dann kommt halt so etwas dabei heraus", fügte Boateng an: "Deswegen habe ich auch gesagt, wir haben keine Super-Super-Stars, sondern jeder arbeitet für den anderen. Und es ist ein Geben und Nehmen zwischen Sturm, Mittelfeld und Abwehr."

"Das ist das große Manko"

Auch die schlechte Chancenverwertung der DFB-Elf monierte der 27-Jährige. "Es ist schon während der ganzen Qualifikation auffallend gewesen, dass wir unsere Tor-Chancen nicht nutzen, andere Mannschaften viel effektiver sind. Das ist das große Manko", meinte Boateng. Zudem könne es "einfach nicht sein", dass das DFB-Team nach einer Führung "nachlässiger" wird: "Andere Teams, wie zum Beispiel die Italiener, sind da viel abgebrühter. Die Spielen ein Spiel auch einmal nach Hause. Das müssen wir noch lernen!"

Kapitänsamt reizt Boateng

Auch hat Boateng seinen Anspruch auf das Kapitänsamt bei den Bayern und in der Nationalmannschaft erneuert. "Kapitän in beiden Mannschaften zu sein, das wäre ein Traum! Ich glaube, dass ich jetzt auch in dem Alter bin und mich dahin entwickelt habe, Verantwortung zu übernehmen", sagte der 27-Jährige. Boateng glaubt nicht, dass ihn das Kapitänsamt belasten würde: "Ich mag es einfach, Verantwortung zu haben."

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