Süddeutsche Zeitung

Olympia:Deutsche Hockey-Frauen scheitern im Viertelfinale

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Die DHB-Frauen können es den Männern im Viertelfinale nicht nachmachen. Sie scheiden in der Runde der letzten Acht gegen ihren Olympia-Angstgegner aus und verpassen die erhoffte Medaille in Tokio.

Die deutschen Hockey-Frauen fliegen ohne Medaille von den Olympischen Spielen in Tokio nach Hause. Das Team von Trainer Xavier Reckinger verlor am Montag im Viertelfinale mit 0:3 (0:2) gegen Argentinien und verpasste wie zuletzt 2012 in London die Runde der letzten Vier. Die Männer stehen dagegen nach ihrem 3:1 am Sonntag ebenfalls gegen die Südamerikaner im Halbfinale gegen den Weltranglistenersten Australien.

"Es hat an allem gefehlt, Mut, Überzeugung. Wir sind nie in die Struktur reingekommen. Wenn man ehrlich ist, hat nichts zusammengepasst", klagte Stürmerin Lisa Altenburg, "es ist ein Tag, den man gerne aus dem Gedächtnis streicht." Auf die Frage, was von Olympia in Tokio bleibe, antwortete die 31-Jährige unter Tränen: "Nicht viel."

Deutscher Angstgegner Argentinien

Agustina Albertarrio (27.) und Maria Victoria Granatto (29.) mit einem Doppelschlag kurz vor der Halbzeitpause sowie Valentina Raposo Ruiz de los Llanos (52.) mit dem dritten Treffer besiegelten das Aus. Für die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) war es bei Sommerspielen die vierte Niederlage in Folge gegen die "Löwinnen".

"Wir haben keine Lösungen gefunden", meinte Reckinger, "und zu viele technische Fehler gemacht." Die Enttäuschung zu verarbeiten, werde "eine Weile dauern". So ein Erlebnis mache die junge Mannschaft aber "stärker für die Zukunft".

Die Deutschen, die sich in der Vorrunde souverän durchgesetzt und nur gegen Weltmeister und Topfavorit Niederlande 1:3 verloren hatten, durften sich zunächst bei ihrer Torfrau Julia Sonntag bedanken, dass sie nicht schon früh in Rückstand gerieten. Bei Temperaturen von über 30 Grad im Oi Hockey Stadium wurde die Dominanz der Südamerikanerinnen im zweiten Viertel immer größer, das 0:1 kurz vor der Halbzeit war die logische Folge. Der zweite Gegentreffer nach der fünften Strafecke nur zwei Minuten später sorgte für weiteren Frust.

Die deutschen Weltranglistendritten, die leicht favorisiert in das Duell gegangen waren, taten sich auch in der zweiten Hälfte schwer und kamen kaum zu Torchancen - trotz Dauer-Ballbesitz. Der erste Sieg bei Olympia gegen Argentinien seit Atlanta 1996 gelang nicht mehr, die sechste argentinische Strafecke zerstörte acht Minuten vor Schluss die letzten Hoffnungen.

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