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Corona:Hertha BSC muss in 14-tägige Quarantäne

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Die Berliner sind die erste Mannschaft der ersten Liga, die diesen Schritt gehen muss. Drei Spiele fallen nun deswegen aus.

Hertha BSC muss nach dem nächsten Corona-Fall als erster deutscher Fußball-Erstligist in komplette Quarantäne und wird damit zu den anstehenden drei Ligaspielen nicht antreten können. Das bestätigte der Klub am Donnerstagabend. Die Hertha habe bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) nicht nur die Absetzung des wegweisenden Kellerduells beim FSV Mainz 05 am Sonntag beantragt, auch die Spiele gegen den SC Freiburg (21. April) und bei Schalke 04 (24. April) sind betroffen.

"Wir hatten nach Rücksprache mit unserem Hygienebeauftragen bereits in der letzten Länderspielpause die Hygienemaßnahmen nochmal verschärft und damit auch die Hoffnung, dass der positive Corona-Test von Rune Jarstein ein Einzelfall bleibt. Leider hat sich das nicht bestätigt", sagte Sportdirektor Arne Friedrich und ergänzte: "Aufgrund der aufgetretenen Fälle sind wir nun zu einer 14-tägigen häuslichen Quarantäne gezwungen. Das ist aus gesundheitlicher Sicht der absolut richtige Schritt. Aus sportlicher Sicht trifft uns das natürlich, denn wir haben nun im Kampf um den Klassenerhalt im Mai sechs Bundesliga-Spiele bis zum Saisonende am 22. Mai zu absolvieren."

Die Berliner bestätigten zunächst positive Tests bei Trainer Pal Dardai, Co-Trainer Admir Hamzagic und Offensivspieler Dodi Lukebakio. Am Donnerstagabend kam auch noch Marvin Plattenhardt hinzu. Alle betroffenen Personen sind symptomfrei und wurden sofort separiert. "Wir nehmen die Situation trotz der schwierigen Umstände an und werden alles in unserer Macht Stehende für ein erfolgreiches Saisonfinale in die Waagschale werfen", sagte Friedrich. Zuletzt waren schon mehrere Zweitligisten betroffen. Derzeit befinden sich Holstein Kiel, der SV Sandhausen und der Karlsruher SC in Quarantäne.

Detlef Wagner, Bezirksstadtrat für Soziales und Gesundheit vom Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf, hatte zuvor in der Bild-Zeitung erklärt: "Es gibt keine Lex Hertha - schon gar nicht von unserem Gesundheitsamt. Der einzige Ausweg wäre, dass uns der Spieler glaubhaft erklären würde, dass er sich von außerhalb angesteckt hat und seitdem drei Tage keinen engen Kontakt zur Mannschaft hatte." Dem war offenbar nicht so.

Die DFL will nach SID-Informationen trotz der Nachricht aus Berlin weiter keine Quarantäne-Trainingslager für die Profiklubs anordnen. Zudem sieht der Verband auch Neuansetzungen von Hertha-Spielen relativ gelassen, da die Berliner in keinem anderen Wettbewerb mehr dabei sind.

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