Süddeutsche Zeitung

Golf:Tendenz positiv

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In Andalusien verspielt Martin Kaymer erneut einen Turniersieg auf den letzten Löchern. Trotz der Enttäuschung gewinnt der Profi aus Mettmann dem Turnier auch etwas Gutes ab: Immerhin mischt er überhaupt wieder vorne mit.

Von Felix Haselsteiner

Die Enttäuschung konnte man selbst aus den Zeilen herauslesen, die Martin Kaymer auf Instagram schrieb. Es sei "herausfordernd", nach den letzten Löchern am Sonntag im Valderrama Golf Club das Positive zu erkennen, schrieb er. Damit war schon alles gesagt, denn die letzten Löcher, für die der deutsche Golfprofi beim Valderrama Masters in der andalusischen Stadt Sotogrande zu viele Schläge brauchte, hatten ihn den Sieg gekostet, dem er seit mittlerweile sechs Jahren hinterherläuft.

2014 hat Kaymer die US Open gewonnen, danach folgten mehr bittere Erfahrungen und knapp verpasste Siege als Erfolge: 2015 verspielte er in Abu Dhabi in der Schlussrunde zehn Schläge Vorsprung; 2018 vergab er bei den BMW International Open den Heimsieg auf Loch 17; 2019 führte er auf der US-PGA-Tour beim Memorial Tournament lange und wurde vom jungen Amerikaner Patrick Cantlay sensationell noch abgefangen; und in der vergangenen Woche versäumte er den Sieg in England auf den Bahnen 17 und 18.

So desaströs die Bilanz der vergangenen Jahre klingen mag, in denen Kaymer auch noch seine feste Spielberechtigung in den USA verlor - die guten Nachrichten für ihn liegen auf der Hand: Der Mettmanner ist aktuell auf dem spielerischen Level, um auf schwierigen Plätzen wie in Valderrama mitzuhalten. Das spricht dafür, dass er immerhin wieder in die elitäre Kategorie der Siegkandidaten gehört. Als er beim PGA Championship, dem ersten Major des Jahres vor rund einem Monat, am zweiten Tag eine katastrophale 83er-Runde gespielt hatte, hätte man von einem nachhaltigen Schock ausgehen können - Kaymer jedoch hat sich schnell wieder gefangen und gezeigt, dass das nur ein Ausrutscher nach unten war und er aktuell besser Golf spielt als in den vergangnen Jahren. Mit Recht kehrte er am Montag auch unter die Top-100 der Weltrangliste zurück, auf Platz 88.

"Am Ende des Tages", schrieb Kaymer noch positiv, "ist es die zweite Woche, in der ich um den Sieg mitgespielt habe." Das und der viele Zuspruch, den er zuletzt bekommen habe, sei sehr motivierend. Gerade auch im Hinblick auf die US Open, die in der kommenden Woche stattfinden.

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SZ vom 08.09.2020
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