Süddeutsche Zeitung

Golf:Deutschland verliert Kampf um Ryder-Cup-Ausrichtung

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Das Golf-Duell zwischen Europa und den USA findet nicht in Deutschland statt. Skirennläufer Felix Neureuther fährt beim ersten Weltcup-Slalom der Saison aufs Podium. Bambergs Basketballer sind wieder Erster.

Golf, Ryder Cup: Deutschland ist im Kampf um die Ryder-Cup-Ausrichtung erneut leer ausgegangen. Die besten Golfer aus Europa und den USA werden 2022 nicht im A-Rosa-Resort am Scharmützelsee im brandenburgischen Bad Saarow, sondern in Rom an den Start gehen. Das gab die Ryder Cup Limited am Montag bekannt. Neben Deutschland wurden auch Österreich und Spanien nicht berücksichtigt.

"Natürlich sind wir enttäuscht, wir hatten in allen Bereichen eine vernünftige, ausgewogene und nachhaltige Bewerbung abgegeben", sagte Bewerbungschef Marco Kaussler. Erst im Januar wird die Ryder Cup Limited ihre Gründe für die Entscheidung mitteilen. "Dann werden wir analysieren. Noch ist es zu früh, über eine erneute Bewerbung für das Jahr 2026 zu entscheiden." Für Deutschland war es die zweite Ryder-Cup-Bewerbung. Im Kampf um die Austragung 2018 hatte am Ende der Rivale Frankreich die Nase vorn. Der Ryder Cup wird alle zwei Jahre im Wechsel in Europa und den USA ausgetragen. Die Premiere fand 1927 statt. Aktuell hat Europa die letzten drei Austragungen gewonnen, allesamt mit dem deutschen Topgolfer Martin Kaymer (Mettmann).

Wintersport, Ski alpin: Skirennfahrer Felix Neureuther hat sich beim Slalom-Auftakt das zweite Podestergebnis der Weltcup-Saison gesichert. Einen Tag nach seinem zweiten Platz im Riesenslalom kam der 31-Jährige auf dem schwierigen Hang in Val d'Isère am Sonntag auf Rang drei. "Das ist ein extrem gutes Wochenende für mich", sagte Neureuther danach in der ARD. "Ich hätte es heute echt selbst nicht geglaubt, dass ich hier aufs Podium fahre." Nach dem ersten Lauf war Neureuther noch Fünfter gewesen.

Der Sieg ging an den bärenstarken Norweger Henrik Kristoffersen. Marcel Hirscher aus Österreich hatte als Zweiter bereits 1,09 Sekunden Rückstand. Dominik Stehle beendete das Rennen auf Rang 23. WM-Silbermedaillengewinner Fritz Dopfer war bereits im ersten Durchgang ausgeschieden, Linus Strasser hatte das Finale verpasst.

Basketball, BBL: Die Brose Baskets Bamberg haben das Topspiel in der Basketball-Bundesliga bei ALBA Berlin klar für sich entschieden. Dank des 87:74-Erfolges behauptete der Titelverteidiger am 12. Spieltag mit 20:4 Punkten die Tabellenführung. Bester Werfer beim Sieger war Brad Wanamaker mit 18 Punkten. Seinen Platz in der Spitzengruppe verteidigte Aufsteiger Baskets Würzburg (18:4) durch ein 82:75 bei Pokalsieger Baskets Oldenburg. Vizemeister Bayern München kam zu einem ungefährdeten 87:61-Erfolg bei den Gießen 46ers. Im vierten Sonntagspiel behauptete sich Braunschweig gegen Tübingen mit 83:79.

Wintersport, Biathlon: Nach ihren grandiosen Einzel-Auftritten haben die deutschen Biathletinnen zum Abschluss des Weltcups in Hochfilzen mit der Staffel den Sieg nur um zwei Zehntelsekunden verpasst. Der Weltmeister lief am Sonntag im Rennen über 4x6 Kilometer in der Besetzung Franziska Hildebrand (Clausthal-Zellerfeld), Maren Hammerschmidt (Winterberg, Vanessa Hinz (Schliersee) und Schlussläuferin Franziska Preuß (Haag) hinter Italien auf den zweiten Rang. Dritter wurde die Ukraine (13,1 Sekunden zurück).

Nach dem Dreifach-Triumph am Freitag im Sprint und dem Doppelsieg am Samstag in der Verfolgung fehlte den Biathletinnen des Deutschen Skiverbandes (DSV), bei denen aus der WM-Staffel nur Laura Dahlmeier pausierte, am Ende nur ein Wimpernschlag zum Sieg. Preuß musste sich im Finish der Italienerin Dorothea Wierer beugen. Startläuferin Hildebrand übergab als Achte auf Hammerschmidt. "Es war ein bisschen hakelig. Zum Glück habe ich mit den Nachladern alles abgeräumt", sagte Hildebrand. Hammerschmidt fiel sogar noch einen weiteren Platz zurück, ehe an dritter Position Hinz wie entfesselt lief und den WM-Champion zwischenzeitlich auf Rang eins führte.

Auch mit zwei Staffel-Weltmeistern haben die deutschen Biathleten zum Abschluss des Weltcups in Hochfilzen dagegen das Podest deutlich verpasst. In der Formation Erik Lesser (Frankenhain), Andreas Birnbacher (Schleching), Benedikt Doll (Breitnau) und Simon Schempp (Uhingen) lief das DSV-Quartett über 4x7,5 km nach 16 Nachladern nur auf den fünften Platz. Den Sieg sicherte sich Olympiasieger Russland vor Norwegen und Frankreich.

Wintersport, Rodeln: Rodel-Olympiasieger Felix Loch (Berchtesgaden) kämpft weiter mit den amerikanischen Bahnen und wartet auch nach dem dritten Weltcup auf seinen ersten Saisonsieg. In Park City landete der 26-Jährige am Samstag auf dem dritten Platz und holte damit zumindest seinen ersten Podestplatz in diesem Winter. Chris Mazdzer (USA) feierte auf der Olympiabahn von 2002 einen Heimsieg und seinen zweiten Weltcup-Erfolg hintereinander. Der Österreicher Wolfgang Kindl wurde Zweiter. Ralf Palik (Oberwiesenthal) überzeugte als Vierter mit seiner bislang besten Weltcup-Platzierung, Johannes Ludwig (Oberhof) wurde Siebter vor Andi Langenhan (Zella-Mehlis). Chris Eißler (Zwickau) musste sich mit dem 14. Platz begnügen.

Wintersport, Skispringen: Weltmeister Severin Freund hat das erste Weltcup-Springen im russischen Nischni Tagil gewonnen und damit seinen 20. Karriere-Sieg gefeiert. Bei anspruchsvollen und wechselnden Windverhältnissen setzte sich der 27-Jährige aus Rastbüchl nach Sprüngen auf 132,0 und 134,0 m mit 260,0 Punkten deutlich vor dem Slowenen Peter Prevc (248,5) durch. Mit seinem zweiten Saisonsieg verteidigte Freund auch die Führung im Gesamtweltcup erfolgreich.

Wintersport, Ski alpin: Christina Geiger hat die deutschen Skirennfahrerinnen beim Slalom von Are vor einer weiteren Pleite bewahrt. Die 25 Jahre alte Oberstdorferin fuhr beim Überraschungssieg der Slowakin Petra Vlhova am Sonntag auf den achtbaren elften Rang. Nach dem ersten Lauf war Geiger nur 22. gewesen. Als zweite Deutsche landete Lena Dürr aus München im schwedischen Wintersportort als 24. in den Weltcup-Punkten. In Abwesenheit der verletzten Top-Favoritin Mikaela Shiffrin (USA) feierte die erst 20 Jahre alte Vlhova ihren ersten Weltcup-Sieg. Sie gewann vor Frida Hansdotter aus Schweden (+0,59 Sekunden) und der Norwegerin Nina Løseth (+0,65).

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