Süddeutsche Zeitung

Fußball:Turin und Ronaldo reisen nicht in die USA

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Juventus Turin verzichtet im Sommer auf eine Testspiel-Reise in die USA. In einem Bericht der New York Times heißt es, die Organisatoren des dort stattfindenden "International Champions Cup" können nicht ausschließen, dass Juventus-Stürmer Cristiano Ronaldo festgenommen werden könnte. Ein Sprecher von Juventus Turin bestätigte der Zeitung nur, dass der Klub nach Asien statt in die USA reisen würde. Nachdem man mehrere Jahre die Vorbereitung in Nordamerika absolviert habe, sei es normal, dass die Reise nun nach Asien gehen würde, wird er zitiert.

Der "International Champions Cup" ist ein Vorbereitungsturnier, dessen Spiele hauptsächlich in den USA, aber auch in Südostasien ausgetragen werden. Der FC Bayern spielte im Rahmen dieses Formats im vergangenen Jahr in Philadelphia gegen Turin.

Gegen Ronaldo laufen in den USA Ermittlungen. Die Amerikanerin Kathryn Mayorga wirft Ronaldo vor, sie 2009 vergewaltigt zu haben. Ronaldo hat die Vorwürfe zurückgewiesen. Die Ermittlungen wurden im Jahr 2009 zunächst eingestellt, nachdem Mayorga sich zunächst geweigert hatte, ihren mutmaßlichen Peiniger mit Namen zu nennen. Im vergangenen August reichte sie dann in Las Vegas Zivilklage ein - die Ermittlungen wurden wieder aufgenommen.

Mayorga gibt an, dass sie den damals 24-jährigen Portugiesen in einem Nachtclub kennengelernt habe, Ronaldo habe sie dann in seine Hotel-Suite eingeladen und dort vergewaltigt. Mayorga erhielt nach eigenen Angaben 375 000 Dollar, um den Vorfall geheimzuhalten.

Amerikanische Ermittler hatten unter anderem die italienischen Behörden um das Einholen einer DNA-Probe von Ronaldo gebeten. Die Polizei von Las Vegas bestätigte, dass "ein offizieller Antrag" nach Italien geschickt worden sei. DNA-Beweise würden auf dieselbe Art gesammelt wie in anderen Fällen sexueller Übergriffe.

Als wichtiges Beweisstück gilt Mayorgas Kleid von besagtem Abend. An diesem sei andere DNA als ihre eigene festgestellt worden, berichtete das Wall Street Journal. Die Probe aus Italien soll mit dieser Probe abgeglichen werden. Erst wenn alle Beweismittel gesammelt sind, dürfte die Polizei den Fall an die Staatsanwaltschaft übergeben, die über eine mögliche Anklage gegen Ronaldo entscheidet.

Ronaldo wehrt sich gegen die Vorwürfe. Was in Las Vegas zwischen den beiden vorfiel, sei dem Sportler zufolge einvernehmlich gewesen, sagte sein Anwalt. "Es würde deshalb nicht verwundern, wenn DNA vorhanden wäre oder die Polizei diesen sehr üblichen Antrag als Teil ihrer Ermittlungen stellen würde." Im Oktober hatte der 33-jährige mehrmalige Weltfußballer der französischen Zeitschrift France Football gesagt, dass "die Wahrheit ans Licht kommen" werde.

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