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Final-Erfolg gegen Roger Federer:Andy Murray macht die Briten glücklich

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Das Grand-Slam-Turnier von Wimbledon konnte Andy Murray nie gewinnen - ausgerechnet bei den Olympischen Spielen gelingt ihm der große Sieg: Der Schotte lässt Roger Federer keine Chance und gewinnt das ersehnte Heim-Gold. Für Federer ist es eine große Enttäuschung.

Irgendwann haben die Briten selbst nicht mehr daran geglaubt, dass Andy Murray auf dem heiligen Rasen von Wimbledon je ein Turnier gewinnen könnte. Zu oft hat es der Schotte versucht, zu oft scheiterte Murray knapp vor dem großen Ziel: im Viertelfinale, im Halbfinale, im Endspiel.

Ausgerechnet bei den Olympischen Spielen hat Murray seinen großen Traum verwirklicht. Der Weltranglistenvierte revanchierte sich gegen den Schweizer Weltranglistenersten Roger Federer für die Niederlage im Wimbledonfinale und gewann 6:2, 6:1, 6:4. Nach nur 1:56 Stunden verwandelte Murray seinen ersten Matchball.

Murray holte das erste britische Olympiagold im Tennis seit 1920. Bronze ging an Juan Martin Del Potro aus Argentinien, der sich 7:5, 6:4 gegen Novak Djokovic durchsetzte.

"Das ist der größte Tag meines Lebens, es ist großartig, einfach großartig, einfach unglaublich", sagte Murray aufgewühlt, nachdem er auf die Tribüne in seine Box geklettert war und Freunde und Verwandte geherzt hatte.

Gleich in seinem ersten Aufschlagspiel wehrte Murray zwei Breakbälle ab und wurde fortan mit "Andy, Andy"-Rufen nach vorne gepeitscht. Federer stemmte sich gegen die Niederlage und hatte zu Beginn des zweiten Satzes die Chance, zurück ins Spiel zu kommen. Mit Hilfe des Publikums wehrte Murray jedoch sechs Breakbälle ab, setzte seinen Lauf fort und gewann Gold.

Federer muss somit weiter auf sein erstes Einzel-Gold bei Olympia warten. Vor vier Jahren hatte er in Peking zusammen mit seinem Landsmann Stanislas Wawrinka den olympischen Wettbewerb im Doppel gewonnen. "Es ist schade, aber es war trotzdem ein großer Tag für mich. Vielleicht war ich emotional erschöpft. Er war besser, viel besser als ich, aber ich bin mit Silber zufrieden", sagte Federer.

Die Niederlage erinnerte an das French-Open-Finale 2008. Damals war Federer gegen den in London verletzt fehlenden Peking-Olympiasieger Rafael Nadal genauso chancenlos.

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