Süddeutsche Zeitung

Champions League:McKennie wuchtet Schalke ins Glück

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Beim Wiedersehen mit Benedikt Höwedes hat Schalke 04 mit dem ersten Sieg in der Champions League Kurs auf das Achtelfinale genommen. Beim russischen Meister Lokomotive Moskau mit dem Weltmeister von 2014 setzten sich die Schalker mit 1:0 (0:0) durch.

508 Tage nach seinem 335. und letzten Spiel für die Gelsenkirchener musste Höwedes mit seinem neuen Arbeitgeber das entscheidende Kopfballtor durch Weston McKennie (88.) nach einer Ecke von Jewgeni Konopljanka hinnehmen. Für den langjährigen Schalker Kapitän, der im Sommer von Trainer Domenico Tedesco aussortiert worden und für fünf Millionen Euro nach Moskau gewechselt war, sind die Chancen auf ein Weiterkommen als punktloser Tabellenletzter in Gruppe D minimal. Schalke dagegen hat nun vier Punkte nach zwei Spielen.

Vor 21 471 Zuschauern boten beide Teams keinen Königsklassen-Fußball. Bei Schalke war lange Zeit wenig vom Schwung des ersten Bundesligasieges nach fünf Pleiten zum Auftakt zu spüren. Tedesco hatte gleich sechs Spieler gegenüber dem 1:0 gegen Mainz 05 ausgetauscht. Ins Team kamen unter anderem der Abwehrchef Naldo und der Königstransfer Sebastian Rudy, die bei den letzten beiden Spielen zugeschaut hatten. Sein Startelfdebüt für die Gelsenkirchener gab der Ex-Frankfurter Omar Mascarell. Trotz Naldos Rückkehr blieb der Schalker Coach bei der Vierer-Abwehrkette der vergangenen Partien. Davor sicherten Rudy und Mascarell als Doppel-Sechs ab.

Höwedes sah im ersten Spiel gegen seinen Ex-Klub schon früh die Gelbe Karte. Als dem Ex-Nationalspieler Breel Embolo entwischte, stoppte er den Schweizer mit einem Foul (19.). Die erste Torchance des Spiels sah Höwedes aus der Ferne. Nach sehenswerter Vorarbeit von Anton Mirantschuk prüfte Dimitri Barinow Torhüter Ralf Fährmann mit einem Distanzschuss (27.).

Tedescos Team geriet in dieser Phase durch viele Ungenauigkeiten im Aufbauspiel in der Defensive immer wieder unter Druck. Doch auch dem russischen Meister fehlte die Präzision im Passspiel. So blieben gefährliche Torszenen rar und das Spiel sehr zerfahren.

Höwedes kümmerte sich vor allem um Embolo, den Tedesco als einzige Spitze aufgeboten hatte - unterstützt von Mark Uth und Konopljanka auf den Außenpositionen. Außer einem Schuss von Uth, der deutlich das Tor verfehlte, gelang den Königsblauen offensiv wenig. Auf der Gegenseite blockte Naldo einen Schuss von Alexej Mirantschuk (40.).

Mit Suat Serdar und Nabil Bentaleb für Mascarell und Rudy versuchten die Schalker in der zweiten Halbzeit, mehr Druck nach vorne zu entwickeln. Nach gut einer Stunde gelang durch Konopljanka der erste Schuss aufs Tor (62.). Uth scheiterte zehn Minuten später zunächst an Keeper Guilherme und setzte einen Drehschuss (84.) von der Sechzehnerlinie knapp neben den Pfosten, ehe McKennie kurz vor Schluss zum Sieg einköpfte.

Neymar hat Frankreichs Fußball-Meister Paris Saint-Germain mit einem Dreierpack zum ersten Saisonsieg in der Champions League geführt. PSG von Trainer Thomas Tuchel setzte sich am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad mühelos 6:1 (4:0) durch. Der Brasilianer Neymar (20./22./81. Minute) erzielte seine ersten drei Treffer der Spielzeit in der Königsklasse, auch Edinson Cavani (37.), Ángel Di María (41.) und Kylian Mbappé (70.) trafen. Für Belgrad war der ehemalige deutsche Nationalspieler Marko Marin (74.) erfolgreich.

Zum Auftakt in Gruppe C musste sich Paris gegen den FC Liverpool von Coach Jürgen Klopp noch mit 2:3 geschlagen geben, gegen das überforderte Belgrad war das Starensemble deutlich souveräner und hätte noch höher gewinnen können. Neymar verwandelte gleich zwei Freistöße direkt und verwertete zudem einen starken Pass von Mbappé aus kurzer Distanz, ehe er kurz vor Schluss für Ex-Weltmeister Julian Draxler ausgewechselt wurde. Auch Nationalmannschaftskollege Thilo Kehrer kam zum Ende der zweiten Halbzeit bei PSG zum Einsatz.

Roter Stern war in allen Belangen unterlegen und musste nach dem 0:0 gegen den SSC Neapel die erste Niederlage hinnehmen. Die Gäste durften wegen einer Uefa-Strafe keine Tickets an ihre Fans verkaufen, eine Tribüne des Prinzenpark-Stadions blieb deswegen leer.

Nach dem Spiel kam es in der Nähe des Prinzenparkstadions zu Ausschreitungen. Mehrere hundert Anhänger von PSG und des serbischen Klubs seien aneinandergeraten, berichtete der Fernsehnachrichtensender BFMTV am Mittwochabend. Die Polizei sei eingeschritten und habe dabei auch Tränengas eingesetzt. Die Lage beruhigte sich später.

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