Süddeutsche Zeitung

FC Bayern:Sammer attackiert Hoeneß - ein bisschen

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Matthias Sammer ist zurück in der Öffentlichkeit. Nachdem er im Juli aus gesundheitlichen Gründen als Sportdirektor des FC Bayern zurückgetreten war, zeigt sich der 49-Jährige nun als TV-Experte beim Sender Eurosport. In seiner ersten Sendung widmete sich der frühere Nationalspieler und Sportdirektor des DFB gleich einer Vielzahl von Themen. Auch Uli Hoeneß.

Sammer war ja eine Art Statthalter in der "Abteilung Attacke" beim FC Bayern, als Hoeneß wegen seiner Steueraffäre nicht im Klub war. Nun kritisiert er den Präsidenten des Klubs - zumindest irgendwie und mit der ganz eigenen Sammer-Sprache.

"Uli ist zurück mit aller Kraft und aller Power", sagte er bei kicker.tv - der Talk, und angesprochen auf die umfangreichen Äußerungen zuletzt zur Bundesliga-Konkurrenz, dem Trainingslager in Katar oder der WM-Aufstockung, fügte Sammer hinzu: "Es ist nicht mehr meine Aufgabe zu bewerten, ob es ein bisschen zu viel oder zu wenig ist. Ich glaube aber, dass Vereinsverantwortliche als Elite auch eine Wirkung auf die Gesellschaft haben und damit eine gewisse Verantwortung einhergeht. Sie müssen darauf achten, dass nicht alles in Scharmützel ausartet. Ganz am Ende muss man drauf achten, welche Bedeutung das vom Wertekostüm her auch für Jugendliche hat. Man muss aufpassen, wie man miteinander umgeht."

Der Sportinformationsdienst überschrieb die Meldung dazu mit: "Sammer attackiert Hoeneß." Was bei Eurosport auch so veröffentlicht wird. Da beide ja Spezialisten für Attacken sind, können sie sicherlich selbst einschätzen, welche Bewertung der Aussagen angemessen ist.

Über seine Trennung vom FC Bayern sei Sammer jedenfalls "froh und glücklich. Sieben Tage, 24 Stunden - das wollte ich nicht mehr." Seinen früheren Club sieht er mit Carlo Ancelotti als Trainer bestens aufgestellt. "Veränderungen brauchen Zeit", urteilte der Europameister von 1996. "Bayern hat in der Hinrunde optisch bestimmt nicht fantastisch gespielt, aber die Ergebnisse sind da."

Und auch zum designierten Sportdirektor in spe, Philipp Lahm, hat Sammer eine Haltung: "Philipp hat eine starke Identität, er kennt den Verein aus dem Effeff. Aber das sind weiche Faktoren." Ob Lahm auch die Kenntnisse für das Geschäft mitbringe, könne er nicht beurteilen. "Grundsätzlich traue ich es Philipp zu. Ich vermag aber nicht zu sagen, wann der richtige Zeitpunkt dafür ist."

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