Süddeutsche Zeitung

FC Bayern in der Champions League:Heynckes muss drei Spieler streichen

Lesezeit: 1 min

Von Benedikt Warmbrunn, München

Jupp Heynckes durfte über das sprechen, was ihn an Fußballern am meisten interessiert, also über deren Seele, zunächst aber befasste er sich mit den vergleichsweise banalen körperlichen Beschwerden. Auch dabei bewies er eine gewisse Expertise. Kingsley Coman, informierte der Trainer des FC Bayern, werde am Dienstag (20.45 Uhr) im Hinspiel im Achtelfinale der Champions League gegen Besiktas Istanbul wieder im Kader stehen.

Zuletzt hatte der Flügelspieler gefehlt, "er hatte eine Erkältung, kein Fieber", sagte Heynckes, "das ist etwas, das ausschlaggebend ist. Einen Spieler mit Fieber stelle ich nicht auf." Der Trainer sprach aus Erfahrung: Es ist erst eine Woche her, da hatte er sich selbst ein paar Tage lang nicht aufgestellt, wegen Fieber.

"Es gibt keine A-Mannschaft und keine B-Mannschaft", sagt Heynckes

Da Coman nur erkältet war, hat Heynckes eine üppige Auswahl wie seit Monaten nicht mehr, alle 19 Feldspieler stehen zur Verfügung; allein Torwart Manuel Neuer fehlt verletzt. Der Trainer wird drei Spieler aus dem Kader streichen müssen, kündigte er an. "Es wird in der Mannschaftsaufstellung mindestens einen Härtefall geben", sagte Mats Hummels, "es ist unsere Aufgabe, damit vernünftig umzugehen. Diese harten Zeiten gehören dazu." (Hummels sagte das aus der eher entspannten Situation heraus, dass er in diesen wichtigen Spielen üblicherweise nicht zu den Härtefällen zählt.)

Heynckes wird also wieder rotieren, vor dem 2:1 am Samstag in Wolfsburg hatte er die Startelf auf acht Positionen verändert - durchaus möglich, dass es gegen Besiktas ähnlich viele Veränderungen geben wird: "Es gibt keine A-Mannschaft und keine B-Mannschaft", sagte Heynckes dazu, "es gibt den FC Bayern."

Neben Coman rückt auch James Rodríguez zurück in den Kader, ihn hatte der Trainer gegen Wolfsburg geschont. Die Entwicklung des Kolumbianers zählt zu Heynckes' auffälligsten Leistungen, und es handelt sich dabei nicht um einen Zufall, erklärte der Trainer am Montag. Als er in Spanien gearbeitet hatte, habe er "die südamerikanische Seele kennengelernt", er wisse daher, dass diese "Empfindsamkeit und Sensibilität" brauche. Manchmal, auch das weiß Heynckes, braucht es dazu nicht viel. Manchmal reicht ein Platz in der Startelf.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3874434
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 20.02.2018
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.