Süddeutsche Zeitung

Erster Trainer-Rauswurf der Bundesliga-Saison:HSV trennt sich von Oenning

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Die Chaos-Tage beim Hamburger SV gehen weiter: Noch am Samstag sprach der Tabellenletzte seinem glücklosen Coach Michael Oenning das Vertrauen aus. Jetzt trennt sich der HSV doch von seinem Übungsleiter. Interimstrainer soll ein alter Bekannter werden.

Am Samstagnachmittag, nach dem 0:1 gegen Borussia Mönchengladbach, schickten die Verantwortlichen den Hamburger SV noch Solidaritätsbekundungen in die Welt. "Michael Oenning wird auch beim nächsten Spiel am Freitag in Stuttgart unser Trainer sein", sagte etwa Sportdirektor Frank Arnesen, "diese Entscheidung kann ich guten Gewissens vertreten."

Entweder hat Arnesens Wort beim HSV kaum Gewicht - oder die Ereignisse haben sich seitdem überschlagen. Am Montagnachmittag, nur zwei Tage nach der neuerlichen Niederlage, meldete der Hamburger SV nun, dass Oenning nicht mehr Trainer des Bundesliga-Letzten ist. Beim Spiel am Freitag in Stuttgart wird Rodolfo Cardoso, derzeit Trainer der zweiten HSV-Mannschaft, als Interimslösung auf der Bank der Hamburger sitzen.

"In den letzten zwei Tagen nach der 0:1-Niederlage gegen Mönchengladbach und nach vielen intensiven Gesprächen sind wir zu der Überzeugung gekommen, dass wir diese Entscheidung treffen mussten", erklärte Arnesen nun: "Wir werden uns ab jetzt intensiv mit der Nachfolge von Michael Oenning beschäftigen. Rodolfo hat jetzt unsere volle Unterstützung."

Oenning sagte nach dem Gespräch mit dem Vorstand: "Es ist auch für mich nachvollziehbar, dass der Verein in der jetzigen Situation einen anderen Weg geht."

Die Mannschaft wurde am frühen Montagnachmittag über die Entlassung des Trainers informiert und absolvierte anschließend eine Laufeinheit. Oenning hatte das Traineramt beim einzigen Bundesligisten, der als Gründungsmitglied noch nie abgestiegen ist, am 13. März 2011 zunächst vorübergehend vom beurlaubten Armin Veh übernommen und am 28. April einen Zweijahresvertrag unterschrieben.

Unter der Leitung des 45-Jährigen gab es nach dem Auftakterfolg am 19. März gegen den 1. FC Köln (6:2) allerdings in 13 weiteren Bundesligaspielen keinen einzigen Sieg mehr für den HSV.

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