Süddeutsche Zeitung

Englischer Ligapokal:Drittligist Burton Albion siegt nach 32 Minuten Nachspielzeit

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Im League Cup gewinnt ein Außenseiter auf kuriose Weise. Die DFL terminiert die Bundesliga-Spiele bis zur Winterpause. Tennisrüpel Kyrgios bekommt von der ATP eine Bewährungsstrafe.

Meldungen im Überblick

England, Pokal: Dreimal fällt das Flutlicht aus, 32 Minuten Nachspielzeit - doch am Ende jubelte der Underdog: Drittligist Burton Albion hat nach einem turbulenten Spiel das Achtelfinale des englischen Ligapokals erreicht. Das Team aus Burton upon Trent bezwang allen Widrigkeiten zum Trotz den Premier-League-Klub AFC Bournemouth 2:0 (1:0). In der 53., der 64. und der 76. Minute wurde es im Pirelli Stadion plötzlich minutenlang dunkel. Später wurde ein Stromproblem in der gesamten Region als Grund ausgemacht. Burton zitterte sogar um die Fortsetzung des Spiels, nach bangen Minuten ging es dann aber doch noch weiter. Oliver Sarkic (14.) und Nathan Broadhead (72.) waren letztlich die Matchwinner für den Underdog.

Jürgen Klopp ist mit dem FC Liverpool derweil ins Achtelfinale eingezogen. Der frisch gekürte Welttrainer des Jahres vertraute beim 2:0 (1:0) beim Drittligisten Milton Keynes Dons zahlreichen Reservisten. Unter ihnen war auch Harvey Elliott, der mit 16 Jahren und 174 Tagen zum jüngsten Spieler avancierte, der in einem Pflichtspiel in Liverpools Startelf stand. Manchester United entging unterdessen nur knapp einer Blamage: Der kriselnde Rekordmeister schlug den Drittligisten AFC Rochdale erst im Elfmeterschießen mit 5:3. Nach der regulären Spielzeit hatte es 1:1 (0:0) gestanden. Daniel James verwandelte den entscheidenden Elfmeter für die Red Devils. Deutlich weniger Mühe hatte der FC Chelsea, der sich auch dank eines Doppelpacks des ehemaligen Dortmunder Bundesligaprofis Michy Batshuayi (7., 86.) gegen den Viertligisten Grimsby Town 7:1 (3:1) durchsetzte.

Dagegen schied West Ham United, das zuletzt in der Premier League noch gegen ManUnited gewonnen hatte, nach einem blamablen 0:4 (0:0) beim Drittligisten Oxford United überraschend aus. Für Liverpool traf Routinier James Milner (41.) zur Führung - unter gütiger Mithilfe von Torhüter Stuart Moore, der den zentralen Schuss ins eigene Tor lenkte. Zuvor hätte der Teenager Elliott den Champions-League-Sieger bereits in Führung bringen können, er traf aber nur die Latte (12.). Auch nach der Führung war deutlich zu sehen, dass die Reds in dieser Konstellation nicht eingespielt sind. So hatte der Außenseiter immer wieder Chancen auf den Ausgleich. Dennoch traf der 17-jährige Ki-Jana Hoever (69.) zum 2:0.

Fußball, Bundesliga: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat das restliche Bundesliga-Jahr terminiert und den deutschen Meister FC Bayern München bis zur Winterpause dreimal am Samstagnachmittag angesetzt ( zum Spielplan geht es hier). Das Team von Trainer Niko Kovac spielt am 14. Spieltag bei Borussia Mönchengladbach (7. Dezember), am 15. Spieltag gegen Werder Bremen (14. Dezember) und am 17. Spieltag gegen den VfL Wolfsburg (21. Dezember) jeweils am Samstag um 15.30 Uhr, wie die DFL am Donnerstag mitteilte. Dazwischen gibt es noch eine Englische Woche. Für den FC Augsburg findet das Heimspiel gegen den 1. FSV Mainz 05 am Samstag, 7. Dezember, (15.30 Uhr) statt. Anschließend folgt eine Englische Woche: Zunächst ist der FCA bei der TSG Hoffenheim (Freitag, 13. Dezember, 20.30 Uhr) zu Gast, ehe das letzte Heimspiel des Jahres Fortuna Düsseldorf (Dienstag, 17. Dezember, 20.30 Uhr) ansteht. Als Topspiele der Woche am Samstag um 18.30 Uhr wurden Bayer Leverkusen gegen den FC Schalke 04 (7. Dezember), Fortuna Düsseldorf gegen RB Leipzig (14. Dezember) und Hertha BSC gegen Borussia Mönchengladbach (21. Dezember) angesetzt. Das letzte Bundesliga-Spiel des Jahres 2019 bestreiten Aufsteiger SC Paderborn und Eintracht Frankfurt am 22. Dezember um 18.00 Uhr.

Tennis, Nick Kyrgios: Sein Fehlverhalten beim ATP-Turnier in Cincinnati kommt den australischen Tennis-Profi Nick Kyrgios teuer zu stehen. Die ATP belegte den Wiederholungstäter, der bereits eine Geldstrafe in Höhe von 113 000 US-Dollar hatte zahlen müssen, mit einer sechsmonatigen Bewährungsstrafe. Fällt der 24-Jährige erneut negativ auf, muss er weitere 25 000 US-Dollar zahlen und wird für 16 Turnierwochen gesperrt. In Cincinnati hatte sich Kyrgios mit dem Schiedsrichter angelegt, eine nicht genehmigte Toilettenpause genommen, in den Katakomben zwei Schläger zertrümmert und am Ende den Händedruck mit dem Referee verweigert.

Fußball, Spanien: Real Madrid hat am fünften Spieltag die Tabellenführung in der heimischen Liga übernommen. Spaniens Fußball-Rekordmeister setzte sich am Mittwochabend daheim mit 2:0 (1:0) gegen CA Osasuna durch. Nach Zuspiel von Toni Kroos sorgte Vinicius mit einem noch leicht abgefälschten und dadurch unhaltbaren Schlenzer in der 36. Minute für die Führung. Der Ex-Frankfurter Luka Jovic verpasste kurz nach der Pause (50.) den zweiten Treffer, das 2:0 gelang dann aber dem gerade erst eingewechselten Rodrygo (72.). Real hat nach sechs Spieltagen 14 Punkte auf dem Konto und profitierte vom vorangegangen 1:1 des bisherigen Spitzenreiters Athletic Bilbao in Leganés. Bilbao ist nun mit zwölf Punkten Dritter, einen Zähler hinter Atlético Madrid, das 2:0 beim RCD Mallorca gewann. Am Samstagabend erwartet Atlético im Stadtderby Real zum Spitzenspiel. Meister FC Barcelona ist nach dem 2:1 am Dienstag gegen den FC Villarreal zehn Punkten Fünfter.

Frankreich, PSG: Meister Paris Saint-Germain hat überraschend bereits die zweite Saisonniederlage in der Liga bezogen und erstmals seit 22 Heimspielen wieder verloren. Die Mannschaft von Trainer Thomas Tuchel, dem nach wie vor mehrere Stammspieler fehlen, unterlag am Mittwochabend 0:2 (0:1) gegen Stade Reims. Mit 15 Punkten bleibt PSG nach dem siebten Spieltag zwar vorn, liegt aber nur dank der besseren Tordifferenz vor Angers SCO, das 2:0 beim FC Toulouse siegte. Reims belegt den achten Platz. Für die Führung der Gäste sorgte Hassane Camara per Kopf in der 29. Minute, es war sein erster Treffer in der Ligue 1. Noch vor der Halbzeitpause musste Ex-Bundesligaprofi Eric Maxim Choupo-Moting verletzt den Platz verlassen. Die Gäste waren dem 0:2 schon bei einem Pfostenschuss von Rémi Oudin nahe (77.), in der Nachspielzeit entschied Boulaye Dia per Seitfallzieher dann die Partie.

FC Bayern, Niklas Süle: Der Abwehrmann sieht FC Bayern von der Kader-Qualität unter den besten vier oder fünf Teams Europas, für einen Champions-League-Erfolg hält der Nationalspieler eine Steigerung für nötig. "Wir können und müssen aber noch viel besser spielen, um in der Champions League etwas zu holen", sagte Süle in einem Amazon-Interview. Der 24-Jährige lobte die guten Ansätze zum Beginn der neuen Saison. So sei die erste Halbzeit des Meisters beim 1:1 auswärts gegen RB Leipzig die beste gewesen, seitdem er bei Bayern spiele. "So viel Kontrolle müssen wir im Bestfall jede Woche über 90 Minuten haben", sagte Süle. Auf seinem persönlichen Leistungshöhepunkt sieht sich Süle auch noch lange nicht. "Als Innenverteidiger brauchst du viel Ruhe, und die gewinnst du nur durch Spiele und Erfahrung. Dazu muss ich noch einige Jahre konstant auf diesem Niveau spielen", erläuterte der frühere Hoffenheimer, der seinen Wechsel vor zwei Jahren sehr positiv sieht. "Ich habe mich unglaublich entwickelt, seitdem ich beim FC Bayern bin. Der Druck hier ist leistungsfördernd", sagte Süle.

Bundesliga, Strafe: Der Böller-Wurf beim Derby zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:1) hat für den mutmaßlichen Täter erste Konsequenzen. Nach Informationen der Bild-Zeitung belegte die zuständige Kommission der Geißböcke den 35-Jährigen bis 2022 mit einem bundesweit gültigen Stadionverbot. Darüber hinaus erwarten den Hooligan strafrechtliche Folgen sowie Regressforderungen seitens des FC und der insgesamt 17 Personen, die durch die Explosion des Böllers verletzt wurden. Der Mann, der nach Angaben des Blattes zur rechtsradikalen Szene gehört, hatte Mitte des Monats in der Schlussphase des rheinischen Derbys einen Knallkörper von der Kölner Südtribüne geworfen. Durch die lautstarke Detonation des Feuerwerkskörpers erlitten Fotografen, Ordner und andere Freiwillige Knalltraumata und mussten im Krankenhaus behandelt werden. Der Kölner wurde nach seiner Identifizierung durch Videoaufzeichnungen identifiziert und vorübergehend festgenommen. Gegen den Randalierer, der trotz des dringenden Tatverdachts wieder freigelassen wurde, laufen behördliche Ermittlungen wegen Körperverletzungen.

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