Süddeutsche Zeitung

Doping:Paralympics finden ohne Russland statt

Die russischen Sportler dürfen nicht an den Paralympics in Rio de Janeiro teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas bestätigte den vom Internationalen Paralympics Komitee (IPC) beschlossenen Komplett-Ausschluss der russischen Athleten in der Affäre um mutmaßliches Staatsdoping.

Der Cas begründete in Rio de Janeiro seine Entscheidung damit, dass das IPC nicht gegen seine Regeln verstoßen habe. Zudem sei die Entscheidung angesichts der Umstände verhältnismäßig, hieß es in einer Mitteilung. Das Russische Paralympische Komitee (RPC) habe keine Beweise vorlegen können, die die Faktenlage verändere.

Die Cas-Entscheidung stößt in Moskau auf scharfe Kritik. Der Internationale Sportgerichtshof habe politisch und nicht juristisch entschieden, sagte Sportminister Witali Mutko. "Es gab keinen Grund für den Ausschluss, und doch ist es so gekommen", sagte er der Agentur Tass in Moskau.

Im Gegensatz zum Internationalen Olympischen Komitee (IOC) hatte das IPC am 7. August Russland wegen seiner Verwicklungen in das staatlich gelenkte Doping-System suspendiert. Damit hatten automatisch alle russischen Sportler ein Startverbot bei paralympischen Wettkämpfen erhalten. Das RPC legte gegen die Aussetzung seiner IPC-Mitgliedschaft Einspruch ein, scheiterte damit aber.

Das Internationale Paralympische Kommitee hatte für seine Kollektivstrafe weitere Informationen des kanadischen Juristen Richard McLaren, der die Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zum vermeintlichen Staatsdoping leitete, als Grundlage genommen.

Das IOC hatte Ende Juli auf einen historischen Komplett-Ausschluss Russlands verzichtet. Dadurch konnten mindestens 274 von 389 russischen Athleten bei Olympia starten.

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