Süddeutsche Zeitung

Thomas Tuchel:"Solange wir Trikots und einen Bus haben, werden wir dabei sein"

Lesezeit: 1 min

Der deutsche Trainer nennt das Ausmaß der Sanktionen gegen den FC Chelsea "riesig". Spekulationen um einen Rücktritt weist er aber von sich. Auch Jürgen Klopp äußert sich.

Teammanager Thomas Tuchel vom FC Chelsea blickt trotz der Sanktionen gegen Klub-Besitzer Roman Abramowitsch zuversichtlich auf die Zukunft des Vereins. "Solange wir genügend Trikots und einen Bus haben, werden wir dabei sein und hart kämpfen", sagte der ehemalige Dortmunder und Mainzer nach dem 3:1 (2:0) im Premier-League-Spiel bei Schlusslicht Norwich City.

"Bisher können wir uns aufeinander verlassen und daran wird sich auch nichts ändern", so Tuchel weiter. Jeder könne sicher sein, "dass wir uns auf uns selbst konzentrieren, um die Einstellung und die Mentalität auf dem Trainingsplatz und innerhalb der Mannschaft aufrecht zu erhalten".

Im Zuge der Sanktionen gegen den russischen Oligarchen verliert der Weltpokalsieger anscheinend seinen Hauptsponsor. Das Mobilfunk-Unternehmen Three forderte den Verein am Donnerstag auf, die Werbung bis auf Weiteres von der Trikotbrust und aus dem Stadionumfeld zu nehmen. Medienberichten zufolge ließ sich Three die Werbung bislang umgerechnet 48 Millionen Euro pro Saison kosten.

"Das Ausmaß der Auswirkungen ist riesig", sagt Tuchel

Die britische Regierung hatte Abramowitsch auf ihre Sanktionsliste gesetzt und Chelsea damit vor massive Probleme gestellt. Die Londoner dürfen ab sofort nur noch dank einer speziellen Lizenz in der Liga bleiben. Zudem ist der von Abramowitsch angedachte Verkauf des Vereins vorerst unmöglich.

Die angespannte Situation könne man "nicht beeinflussen", sagte Tuchel: "Das Ausmaß der Auswirkungen ist riesig, die Nachrichten sind gigantisch und wir wissen nicht, wie groß sie noch werden." Spekulationen über einen möglichen Rücktritt wies Tuchel von sich: "Ich bin immer noch glücklich, hier zu sein und eine starke Mannschaft anzuführen", sagte er.

Auch Jürgen Klopp äußert sich

Jürgen Klopp hält die scharfen Sanktionen gegen Roman Abramowitsch derweil für gerechtfertigt. Er kenne die Rolle des Besitzers des FC Chelsea nicht genau, sagte der Teammanager des englischen Fußball-Spitzenklubs FC Liverpool am Freitag. Aber "über die Jahre" könne man annehmen, dass er dem russischen Präsidenten Wladimir Putin "recht nahe" stehe, fügte der 54-Jährige an: "Und dann denke ich, dass die britische Regierung richtig gehandelt hat."

Die Arbeit von Chelsea-Trainer Tuchel sieht Klopp dagegen stark beeinträchtigt. "Ich fühle mit ihm, den Spielern und allen Mitarbeitern bei Chelsea, weil sie nicht dafür verantwortlich sind", sagte Klopp: "Ein Mann ist verantwortlich - und das ist Wladimir Putin."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5545494
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ/sid
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.