Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Calhanoglu gesperrt, Leverkusen fühlt sich "beraubt"

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Bayer Leverkusens Geschäftsführer Michael Schade wirft dem Internationalen Sportgerichtshof Cas vor, dass Urteil im Fall Hakan Calhanoglu verspätet verkündet zu haben. "Besonders perfide ist, dass mit der Verkündung des Urteils gewartet wurde, bis das Transferfenster geschlossen war", sagte er am Freitag.

Bayer habe die Information gehabt, dass das Urteil vom Cas schon Tage vorher gefällt worden sei, aber aus bürokratischen Gründen nicht unmittelbar veröffentlicht wurde."Theoretisch hätten wir noch einen Spieler verpflichten können", meinte Schade.

Die Wechselfrist für die Fußball-Bundesligaklubs war am vergangenen Dienstag zu Ende. Zwei Tage später hatte das Cas verkündet, dass Calhanoglu mit sofortiger Wirkung wegen Vertragsverletzung für vier Monate gesperrt ist.

"Ich habe Schuldgefühle, es tut mir unendlich leid"

"So etwas kann einen kaputt machen. Aber ich habe in meiner Karriere schon einiges erlebt. Diese Angelegenheit wird mich nur noch stärker machen. Das Schlimmste für mich ist, dass mein Klub Bayer in Mitleidenschaft gezogen wird. Das macht mich traurig. Ich habe Schuldgefühle, es tut mir unendlich leid", sagte Calhanoglu im Interview mit der Zeitung Express.

Leverkusen zeigt wenig Verständnis für die Sperre. "Wir bedauern natürlich diese für uns in keiner Weise nachvollziehbare Entscheidung", sagte Sportdirektor Rudi Völler auf der Vereinshomepage: "Sie ist ein schwerer Schlag für Hakan, aber auch für uns. Obwohl Bayer 04 Leverkusen nichts mit den Vorgängen im Jahr 2011 zu tun hat, werden auch wir schwer bestraft. Nun fehlt uns in der entscheidenden Saisonphase ein ganz wichtiger Spieler."

Hintergrund der Sperre ist eine Auseinandersetzung zwischen Hakan Calhanoglu und dem türkischen Erstligisten Trabzonspor. Während seiner Zeit beim Karlsruher SC im Jahr 2011 hatte Calhanoglu als Minderjähriger eine Vereinbarung mit Trabzonspor bezüglich eines Wechsels getroffen. Er verlängerte jedoch dann seinen Vertrag beim Karlsruher SC. Der Cas sah genau wie die Fifa das Verhalten des Spielers als Vertragsbruch gegenüber Trabzonspor an und folgte daher dem Urteil des Weltverbandes aus dem Januar 2016.

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