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Australian Open:Nadal verschwindet aus dem Turnier

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Nur drei Sätze, dann war es vorbei: Der Spanier verliert in Melbourne klar gegen einen Amerikaner, weil die Schmerzen zu groß sind, es fließen Tränen - bei Zverev steht der nächste Gegner fest.

Geschwächt von einer Verletzung ist Titelverteidiger Rafael Nadal bei den Australian Open bereits in der zweiten Runde ausgeschieden. Der 36 Jahre alte Spanier verlor am Mittwoch gegen den US-Amerikaner Mackenzie Mcdonald mit 4:6, 4:6 und 5:7 und kassierte sein frühestes Aus beim Hartplatzturnier in Melbourne seit 2016. Ende des zweiten Satzes verletzte sich der 22-malige Grand-Slam-Turniersieger im Hüftbereich, danach gab es kaum noch eine echte Chance auf eine erfolgreiche Aufholjagd.

Auf der Tribüne der Rod Laver Arena von Melbourne vergoss seine Ehefrau Maria Francisca Perello Tränen in ein Taschentuch. Nadal wirkte schon vor seiner Verletzung arg gefrustet. Der Spanier schimpfte mit der Stuhlschiedsrichterin, auf der Bank schlug er nach einem kassierten Break mit der Hand gegen seinen Schläger. Bei einem langen Schritt verletzte er sich dann, Nadal humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht zur Bank, wo er sich kurz im oberen Bereich des linken Beins kurz behandeln ließ.

Danach verschwand er für eine medizinische Auszeit in die Kabine. Nach wenigen Minuten kehrte der Weltranglistenzweite zurück und gewann auch direkt sein Aufschlagspiel zum 4:5 - doch seine Bewegungen waren überhaupt nicht rund. Gegner Mcdonald schien mit der Situation überfordert, in seinem bis dahin starken Spiel gab es einen Bruch. Doch er fing sich wieder und zog in die dritte Runde ein. Nadal hatte vor einem halben Jahr beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon verletzungsbedingt sogar aufgeben müssen.

Damals war er zum Halbfinale gegen den Australier Nick Kyrgios wegen eines Risses des Bauchmuskels nicht angetreten. Nadal leidet zudem seit Jahren unter chronischen Fußschmerzen, deswegen hatte er nach eigenen Angaben vor nicht allzu langer Zeit schon über einen Rücktritt nachgedacht.

"An den meisten Tagen war ich traurig, ich hatte die Freude am Tennisspielen verloren. Deshalb dachte ich, ich müsste mich zurückziehen", hatte er kürzlich der spanischen Zeitung Marca gesagt. Inzwischen schlage eine neue Behandlung aber gut an, ohne dass sie die Probleme komplett lösen könnte.

Titelfavorit Novak Djokovic hat seine Oberschenkelprobleme derweil eigenen Aussagen zufolge im Griff. "Dem Bein geht es gut. Es ist nicht ideal, aber es wird besser", sagte der einstige Weltranglistenerste aus Serbien nach seinem Auftaktsieg gegen den Spanier Roberto Carballes Baena. Rund zwei Stunden brauchte der 35-Jährige für den 6:3, 6:4, 6:0-Erfolg, der auch ein "wirklich guter Test" in Bezug auf seine Blessur gewesen sein, die ihn seit mehr als einer Woche beschäftigt. Djokovic spielte mit einem Tapeverband am linken Oberschenkel. "Ich bin wirklich froh, dass es im Verlauf des Matches besser wurde. Der dritte Satz war großartig. Das ist ein gutes Zeichen", sagte er.

Bei Alexander Zverev steht inzwischen der Gegner in der zweiten Runde fest, er trifft auf den US-Amerikaner Michael Mmoh. Der 25-Jährige entschied sein Erstrundenduell mit dem Franzosen Laurent Lokoli am Mittwoch mit 4:6, 2:6, 7:6 (9:7), 6:4, 6:2 für sich und fordert nun den Olympiasieger aus Hamburg heraus.

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