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Abwehrspieler des FC Bayern:Jay Z soll Boateng zur globalen Marke formen

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Vielleicht spaziert Jérôme Boateng in den kommenden Wochen schon wie ganz selbstverständlich mit Jay Z durch den Bauch der Münchner Fußball-Arena und zeigt ihm die Umkleidekabinen. Zumindest hat der Nationalspieler des FC Bayern den weltberühmten Rapper, einen der reichsten Bürger Amerikas, neulich zu einem Besuch in München eingeladen.

Die beiden treffen sich derzeit häufig. Sie verbindet allerdings keine enge Freundschaft, sondern eine geschäftliche Beziehung. Der Fußballer unterschrieb in New York einen Vertrag beim Entertainment- und Sportverlag "Roc Nation", der Jay Z gehört - der US-Rapper ist nun Boatengs neuer Manager.

Jay Z erkennt in Boateng großes Vermarktungspotenzial - auch in den Staaten. Er will den Fußballprofi international noch bekannter machen. Boateng scheint perfekt ins Portofolio des Sport-Fanatikers zu passen, der in seinem Leben schon 18 Grammys gewonnen hat und mit Beyonce Knowles verheiratet ist.

Als Boateng kürzlich dem Rapper Jay Z zum ersten Mal leibhaftig begegnet ist, hat er ihn gleich zu einem Heimspiel seiner Mannschaft nach Bayern eingeladen. "Er hat sich darüber gefreut. Und gesagt, dass er die Atmosphäre im Stadion bei uns sehr gern erleben möchte und probieren wird, mal vorbeizuschauen", sagt Boateng im Gespräch mit der Welt am Sonntag.

"Ich habe meine Schwester und meinen besten Freund mitgenommen. Es war ein toller Tag mit Jay Z. Wir konnten ihn alles fragen", erzählt Boateng. Seit dem Besuch in der Villa des Rap-Moguls gehört Boateng zu den wenigen Menschen, die den Rapper auch auf dem Handy anrufen können.

Boateng,der sich auf Twitter JB17 nennt, liebt Musik, seit Kindertagen hört der 26-Jährige Hip-Hop und besucht Konzerte, er geht nur selten ohne Kopfhörer aus dem Haus. Und er hat Potential: Das Magazin GQ kürte ihn Anfang des Jahres zum stilvollsten Mann des Landes. In seinem Haus in München sollen 700 Turnschuhe stehen.

Bei Jay Z haben unter anderem die Weltstars Rihanna und Shakira unterzeichnet. Boateng ist nun zwar nicht der erste Sportler, den der Rapper unter Vertrag nimmt, aber er ist der erste Europäer und Fußballer. Zu Jay Zs sportlichen Klienten gehören der Boxer Andre Ward, der Baseballer Erick Aybar, der Basketballer James Young und die Basketballerin Skylar Diggins.

"Roc Nation Sports" heißt die Sportsparte von Jay Zs Unternehmen, der Rapper definiert die Ziele so: "Roc Nation Sports konzentriert sich auf die Entwicklung von Sportlern in globalem Ausmaß, auf und neben dem Spielfeld."

In Deutschland lässt sich Boateng seit einigen Monaten von Christian Nerlinger und der Agentur SAM Sports beraten. Nerlinger arbeitete einst als Sportdirektor beim FC Bayern. Nun denkt er eine Nummer größer: "Amerika ist ein großer Markt. Mit Jay-Z und Roc Nation habe ich dort einiges vor. Wir wollen probieren, was so möglich ist", sagt Boateng.

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