Süddeutsche Zeitung

3. Liga:Haarsträubende Fehler

Lesezeit: 2 min

Die Spielvereinigung Unterhaching verliert zu Hause 0:3 gegen Hansa Rostock, bleibt aber auf dem komfortablen fünften Tabellenplatz.

Von Christoph Leischwitz

467 Minuten war die SpVgg Unterhaching in der 3. Liga ohne Gegentor geblieben, am Freitagabend im Heimspiel gegen Hansa Rostock kamen nur noch 34 hinzu. Und wenn der Aufsteiger verliert, dann meist deutlich. Vor der Partie hatte Hachings Trainer Claus Schromm über den Gegner gesagt: "Sie spielen einen äußerst attraktiven Fußball, der bis dato noch nicht gebührend belohnt worden ist." Am Freitagabend hatte sich Rostock mit einem in dieser Höhe verdienten 3:0 (1:0) belohnt.

Unterhaching war gut in die Partie gekommen. In der fünften Spielminute lief sich Thomas Hagn auf der linken Seite frei und passte klug in den Rückraum der Rostocker Abwehr auf den mitgelaufenen Christoph Greger. Dessen Schuss aus 13 Metern konnte Rostocks Torwart Janis Blaswich jedoch über die Latte lenken. Danach dominierte Rostock bis zur Pause die Partie, Unterhaching hatte ungewöhnlich wenig Ballbesitz und kam mit dem Pressing der Gäste überhaupt nicht zurecht. In der 17. Minute setzte Rostocks Marcel Hilßner einen Freistoß aus zentraler Position nur knapp über die Latte, Willi Evseev hätte in der 26. Minute beinahe einen Fehler von Hagn zur Führung genutzt. Den entscheidenden Fehler zum 0:1 beging dann Ulrich Taffertshofer, der im Spielaufbau den Ball verlor - Tim Väyrynen traf mit einem Schuss vom Strafraumrand, der für Hachings Keeper Korbinian Müller unhaltbar abgefälscht wurde (35.).

Die zweite Halbzeit begann wie die erste: mit aufgeweckten Hachingern, die für ein paar Minuten alles im Griff hatten. Das Aufbäumen wurde dann jäh von einem Freistoßtor am Strafraumrand unterbrochen, Torwart Müller konnte den Schuss von Amaury Bischoff über die Mauer nur noch ins Kreuzeck lenken (51.). Entschieden wurde die Partie dann von einem haarsträubenden Fehler von Rechtsverteidiger Maximilian Bauer: Beim Versuch, Hilßner anzuschießen, um so einen Abstoß zu erwirkten, legte er diesem den Ball in den Lauf. Das Zuspiel verwertete dann Bryan Henning mit einem präzisen Schuss (59.). Der dritte Treffer fiel nur Sekunden nach der Einwechslung von Dominik Stahl, der mehr als einen Monat verletzt gefehlt hatte - und dem es auch nicht gelang, die Unterhachinger Defensive zu stabilisieren.

Das Spiel der SpVgg nach vorne verlief dann ein wenig flotter, weil die Mannschaft von Pavel Dotchev das Pressing schleifen ließ. Stahl schloss einen Angriff über die rechte Seite mit einem Fallrückzieher ab (68.), der unauffällige Regisseur Sascha Bigalke brachte noch einen Schuss aufs Tor (79.), der Top-Torjäger der Liga, Stephan Hain, sogar zwei (81., 84.). Auf die Tabelle hat das 0:3 keine nennenswerten Auswirkungen, Unterhaching bleibt nach diesem Spieltag auf dem komfortablen fünften Platz.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3727619
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 28.10.2017
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.