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3:1 gegen Liverpool:Real Madrid holt dritten Champions-League-Titel in Serie

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Das tränenreiche Aus von Mohamed Salah, Blackouts von Loris Karius und ein Traumtor von Gareth Bale: Für Jürgen Klopp und den FC Liverpool ist der Champions-League-Traum gegen Real Madrid geplatzt. Die Reds verloren beim Finale in Kiew am Samstag trotz großem Kampf mit 1:3 (0:0). Real um Weltmeister Toni Kroos holte zum dritten Mal in Serie und zum 13. Mal insgesamt den wichtigsten Klub-Titel. "Das ist schwer zu glauben. ich freue mich unglaublich", sagte Kroos, 2013 auch Champions-League-Sieger mit dem FC Bayern (auch wenn er am Ende der Saison verletzt fehlte), im ZDF. "Das ist jedes Mal aufs Neue der Wahnsinn."

Für Liverpool lief in Kiew fast alles schief: Torjäger Salah musste nach einer Schulterverletzung früh vom Platz. Der deutsche Keeper Karius ermöglichte Karim Benzema mit einem missglückten Abwurf den Führungstreffer (51.). Der zwischenzeitliche Ausgleich von Sadio Mané (55.) gab Liverpool nur kurz Hoffnung auf den ersten Champions-League-Triumph seit 2005.

Doch Bale besiegelte vier Minuten nach seiner Einwechslung mit einem spektakulären Fallrückzieher (64.) bereits das nächste verlorene Finale von Klopp - sein sechstes verlorerne Endspiel in Serie. Der zweite Treffer des Walisers (83.) resultierte aus dem zweiten Patzer von Torhüter Karius.

Schnell den Respekt ablegen, positiv bleiben und eine hohe Leidensfähigkeit. Diese Forderungen an seine Spieler hatte Klopp noch kurz vor Anpfiff im TV-Interview bei Sky formuliert. Der Start war durchaus vielversprechend. Die Reds begannen druckvoll und setzten mit dem Pressing ihrer Sturmkette Salah, Roberto Firmino und Sadio Mané die Abwehr der Königlichen unter Druck. Real reagierte merkwürdig nervös. Sogar Kroos unterlief ein für seine Fähigkeiten ungewöhnlicher Fehlpass aus wenigen Metern ins Seitenaus.

Nach einem Zweikampf mit Ramos muss Salah vom Platz

Die erste große Chance hatte dennoch Cristiano Ronaldo, als er auf der rechten Außenbahn davon eilte. Sein Schuss strich aber über das Tor von Loris Karius (15.). Liverpool kam mit seinen Offensivaktionen aber auch nicht recht voran. Immer wieder wurden die Zuspiele geblockt. Trent Alexander Arnold (23.) fand einmal die Lücke. Keylor Navas im Real-Tor reagierte gut.

Das Aus für Salah kam nach einer knappen halben Stunde. Sergio Ramos zog den Stürmer zu Boden, der auf der Schulter landete. Der ägyptische Offensivspieler, dem in dieser Champions-League-Saison zehn Tore gelungen waren, spielte nach Behandlung noch weiter, doch wenige Minuten später ging es nicht mehr. Unter Tränen verließ Salah den Platz. Liverpools Spiel verlor prompt an Klasse.

Doch auch Real musste umstellen, wenn auch nicht so prominent. Verteidiger Daniel Carvajal zog sich eine Fußverletzung zu. Kurz vor der Halbzeit war der Ball im Netz. Karim Benzemas Abstauber (43.) zählte nicht, Ronaldo stand bei seinem Kopfball zuvor im Abseits. So fahrig die erste Halbzeit geendet hatte, so furios ging es nach der Pause weiter. Isco traf die Latte (48.). Dann leistete sich Karius den Fehler, Benzema den Ball direkt auf den Fuß zu werfen. Wie im Halbfinale gegen die Bayern, als Sven Ulreich seinen Blackout hatte, profitierte Real von einem Torwart-Fehler.

Doch Liverpool kam noch einmal zurück. Mané setzte im Zweikampf ein Zeichen gegen Sergio Ramos, wenige Minuten später spitzelte er den Ball zum Ausgleich ins Tor. Klopp schrie seine Emotionen an der Seitenlinie heraus. Neun Minuten später grinste wieder Zidane. Der gerade erst eingewechselte Bale zirkelte den Ball per Fallrückzieher ins Netz - nicht weniger schön als der Treffer von Ronaldo im Viertelfinale gegen Juventus Turin.

Liverpool bäumte sich noch einmal auf. Mané (70.) hatte Pech, als sein Distanzschuss an den Pfosten klatschte. Kurz darauf forderten die Reds vergeblich Elfmeter, als Raphael Varane den Ball mit der Spitze des Ellenbogens blockte. Karius zeigte noch ein paar Paraden, so gegen Benzema (82.), doch dann endete dieser für ihn schlimme Abend mit dem zweiten Patzer nach einem Distanzschuss von Bale.

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