Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:Stuttgart verliert in der 97. Minute

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Der VfB Stuttgart hat im Aufstiegsrennen der 2. Fußball-Bundesliga kräftig gepatzt. Durch das 1:2 (0:0) beim Abstiegskandidaten SV Wehen Wiesbaden im ersten Spiel nach der Coronavirus-Zwangspause mussten die Schwaben den Hamburger SV vorbeiziehen lassen und rutschten auf den Relegationsrang ab.

Der Videobeweis bescherte Wiesbaden am Sonntag nach einem Handspiel von Hamadi Al Ghaddioui in der Nachspielzeit den entscheidenden Elfmeter. Phillip Tietz verwandelte den Strafstoß mit der letzten Aktion des Spiels zum Sieg (90.+7 Minute) und verdarb den Schwaben endgültig den Nachmittag. "Wir sind total enttäuscht. In der ersten Halbzeit traten wir wie ein Spitzenteam auf, haben aber die Tore nicht gemacht. Wir könnten der Gewinner des Spieltags sein, jetzt sind wir der Verlierer", sagte Ex-Nationalspieler Mario Gomez bei Sky.

Nicólas González hatte zuvor für den Aufstiegsfavoriten in der ungewohnten Stille vor beinahe leeren Rängen zwischenzeitlich ausgeglichen (83.), nachdem Manuel Schäffler für Wehen die Führung erzielt (50.) hatte. Vor dem Rückstand leistete sich Rückkehrer Marcin Kaminski einen folgenschweren Fehlpass im Spielaufbau - der Verteidiger gab nach seiner langen Verletzungspause damit ein am Ende unglückliches Comeback.

Späte Gegentore für HSV und Bielefeld

Arminia Bielefeld hat auf dem Weg zum achten Aufstieg beim Restart nach der Coronapause die Vorentscheidung verpasst. Die Ostwestfalen kamen zum Wiederbeginn gegen Aufsteiger VfL Osnabrück nicht über ein 1:1 (1:0) hinaus, bauten ihren Vorsprung an der Tabellenspitze der 2. Liga aber dennoch auf sieben Punkte aus. Vom Relegationsplatz trennen den Spitzenreiter acht Zähler. Marcos Alvarez (90.+4) glich für die lange harmlosen Osnabrücker in der Nachspielzeit aus. Mit seinem 17. Saisontor hatte Kapitän Fabian Klos die Arminia in der 17. Minute in Führung gebracht. Der 32-Jährige verwandelte einen Elfmeter souverän, nachdem er selbst von Joost van Aken gefoult worden war.

Der Hamburger SV hat trotz einer holprigen Vorstellung einen direkten Aufstiegsplatz übernommen. Die Mannschaft von Trainer Dieter Hecking kam bei der SpVgg Greuther Fürth nicht über ein 2:2 (1:1) hinaus, profitierte aber von der Niederlage des VfB Stuttgart und ist neuer Zweiter. Die Hanseaten gehen nun mit einer ordentlichen Ausgangsposition in die Spitzenspiele am 24. Mai gegen Tabellenführer Bielefeld und dann vier Tage später in Stuttgart.

Harvard Nielsen brachte Fürth in der 35. Minute in Führung. Joel Pohjanpalo (41.) und Jeremy Dudziak (48.) drehten das Spiel, doch Nielsen (90.+4) glich spät noch aus. Der HSV konnte so auch seine negative Auswärtsbilanz (nur ein Sieg aus elf Spielen seit September) nicht entscheidend aufbessern. Der Frust war entsprechend groß. "Das ist sehr bitter. Wir müssen einfach das dritte Tor schießen, dann ist das Spiel zu", sagte Pohjanpalo bei Sky.

Der FC St. Pauli hat die Abstiegssorgen des 1. FC Nürnberg vergrößert. Im ersten Geisterspiel am Hamburger Millerntor nach der zweimonatigen Corona-Zwangspause kamen die Hanseaten am Sonntag zu einem glücklichen 1:0 (0:0) gegen den 1. FC Nürnberg. Viktor Gyökeres erzielte in der 84. Minute den entscheidenden Treffer.

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