Süddeutsche Zeitung

1. FC Nürnberg:Effektiv ist nur der Gegner

Lesezeit: 2 min

Der Club startet gegen Rostock gut in die Partie, hadert nach der 0:2-Niederlage jedoch mit seiner mangelhaften Chancenverwertung.

Von Stefan Galler

In der Schlussphase der Partie fingen die Kameras im Ostseestadion den Nürnberger Sportvorstand ein. Mit zusammengekniffenen Lippen und ziemlich roter Gesichtsfarbe, die einen heftigen Kontrast zu seinem hellblauen Hemd lieferte, verfolgte Dieter Hecking das Geschehen auf dem Platz. Die Laune war schlecht, weil der Club den Saisonauftakt in der zweiten Fußball-Bundesliga in den Sand setzte. Zumindest, was das Ergebnis angeht, denn der neue Trainer Christian Fiél war mit der Vorstellung seiner Mannschaft beim 0:2 (0:1) gegen Hansa Rostock gar nicht völlig unzufrieden: "Wir sind durchaus in die Situationen gekommen, die wir haben wollten, aber die Effektivität war heute bei Hansa", sagte er bei Sky. "Wir hätten nochmal zwei Spiele machen können und der Ball wäre nicht über die Linie gegangen."

Dabei hatte der FCN eine richtig gute erste halbe Stunde hingelegt, schon in der neunten Minute musste Rostocks John-Patrick Strauß bei einem Versuch von Nürnbergs neuem Innenverteidiger Ivan Marquez vor der Linie klären, der Spanier musste dann bereits nach einer halben Stunde wegen einer Schulterverletzung vom Platz gehen. Zu diesem Zeitpunkt hatte die Franken noch alles im Griff, Tim Handwerker schaffte es jedoch mit einem Fernschuss nicht, Markus Kolke zu überwinden, nach der folgenden Ecke scheiterte auch Kanji Okunuki, ein weiterer FCN-Zugang, am Hansa-Torwart.

Nach und nach kam Rostock besser ins Spiel, eine erste prekäre Situation konnten die Gäste mit letzter Kraft entschärfen (34.); doch acht Minuten später war nichts mehr zu retten: Nach einem vermeintlich geklärten Eckball brachte Kevin Schumacher die zweite Flanke zur Mitte, Damian Roßbach legte ab und Strauß schaufelte den Ball aus 14 Metern ins die Torecke.

Die Gegentreffer kassiert der Club kurz vor und kurz nach der Pause

Und nach der Pause setzte es gleich das zweite Gegentor: Der Schwede Svante Ingelsson bediente seinen gerade eingewechselten Landsmann Nils Fröling und der erhöhte auf 2:0 für Hansa. Kein Wunder, dass Nürnbergs zweiter neuer Innenverteidiger Ahmet Gürleyen später haderte: "Auswärts bekommst du normalerweise nicht so viele Chancen. Da müssen wir einen reindrücken. Stattdessen kriegen wir eins. Und das schnelle Tor nach der Pause war dann ein Nackenschlag."

In der Folge brachte dann vor allem der eingewechselte Japaner Daichi Hayashi noch einmal Gefahr ins Nürnberger Spiel, doch ein Treffer wurde ihm wegen eines Handspiels zurecht weggepfiffen (67.), dann scheiterte er einmal an Kolke (73.) und verfehlte später mit einem Kopfballaufsetzer das Tor (86.). Letztlich kassierte der Club erstmals nach zuletzt elf Pflichtspielen gegen Rostock wieder eine Niederlage. Kapitän Enrico Valentini nahm es gelassen: "Das war das erste von 34 Spielen. Wir haben verloren, analysieren das, und dann geht's weiter."

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.6080687
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.