Süddeutsche Zeitung

2. Bundesliga:Holstein Kiel trennt sich von André Schubert

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Der Trainer muss nach enttäuschendem Saisonstart gehen. David Alaba fällt beim FC Bayern aus. In Köln werden zwölf Menschen durch einen Böllerwurf verletzt.

Meldungen im Überblick

2. Liga, Holstein Kiel: Zweitligist Holstein Kiel hat sich am Tag nach der 0:3-Niederlage beim FC Heidenheim von seinem Cheftrainer Andre Schubert getrennt. Wie die Schleswig-Holsteiner am Sonntag mitteilten, wurde der 47 Jahre alte Coach mit sofortiger Wirkung freigestellt. Diese Entscheidung sei das Ergebnis aus intensiven Gesprächen mit dem Aufsichtsrat und dem Präsidium zu der aktuellen Situation und der Entwicklung der Mannschaft der letzten Wochen. Eine kurzfristige Nachfolgeregelung werde "in den nächsten Tagen bekanntgegeben", hieß es in der Mitteilung weiter.

"Die Vorbereitung und der Saisonstart liefen nicht so, wie wir es uns erhofft haben", erklärte Sportchef Fabian Wohlgemuth zur Trennung von Schubert, der erst im Sommer die Nachfolge des zum VfB Stuttgart gewechselten Tim Walter angetreten hatte. Mit nur fünf Punkten aus sechs Spielen sind die Kieler aber in die Abstiegszone gerutscht. "Für unsere Entscheidung, uns von Andre Schubert zu trennen, waren nicht vorrangig die durchwachsenen Ergebnisse ausschlaggebend", sagte Wohlgemuth: "Uns war bewusst, dass es nach einem so großen personellen Umbruch nicht leicht wird, innerhalb kürzester Zeit eine homogene Einheit auf und neben dem Platz zu formen. Das Präsidium ist nach gemeinsamer Analyse der sportlichen Situation jedoch nicht mehr davon überzeugt, dass wir in dieser Konstellation unsere Ziele erreichen können."

FC Bayern, Alaba: Der FC Bayern muss bis auf weiteres auf David Alaba verzichten. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Sonntag mitteilte, wurde beim österreichischen Fußball-Nationalspieler ein Muskelfaserriss im Adduktorenbereich des linken Oberschenkels diagnostiziert. Der Außenverteidiger hatte sich vor dem Bundesliga-Spitzenspiel bei RB Leipzig (1:1) verletzt. Eine Ausfalldauer prognostizierten die Münchner nicht. Zum Start der neuen Champions-League-Saison am Mittwoch gegen Roter Stern Belgrad und am kommenden Bundesliga-Wochenende gegen den 1. FC Köln muss Trainer Niko Kovac daher auf der Position des linken Verteidigers umplanen.

Bundesliga, Derby: Zwölf verletzte Fotografen, Ordner und Volunteers gab es in der Schlussphase des rheinischen Fußball-Derbys in der Bundesliga zwischen dem 1. FC Köln und Borussia Mönchengladbach (0:1). Sie erlitten Knalltraumata und mussten im Krankenhaus behandelt werden, auch Kameras der Fotografen gingen zu Bruch. Das gab der FC am Samstagabend bekannt.

In der Kölner Südkurve hatte es einen Böllerwurf gegeben, ein Tatverdächtiger wurde anhand von Videoaufzeichnungen identifiziert und aus dem Block geholt, die Polizei nahm den 35 Jahre alten Kölner in Gewahrsam. Gegen ihn wird nun wegen Körperverletzung ermittelt. Die Aktion könnte für ihn zudem ziemlich teuer werden, er dürfte für den Böllerwurf in Regress genommen werden. Einen Präzedenzfall in Köln gibt es bereits: 2014 hatte ein Mann im Spiel gegen Paderborn einen Knallkörper auf der Nordtribüne gezündet, er musste letztlich 20.340 Euro zahlen.

Boxen, Fury: Der britische Schwergewichts-Boxer Tyson Fury hat im wohl letzten Fight vor dem mit Spannung erwarteten Rückkampf gegen Weltmeister Deontay Wilder (USA) einen hart erarbeiteten Sieg gefeiert. Gegen den bis dahin ebenfalls ungeschlagenen Schweden Otto Wallin setzte sich der 31 Jahre alte Fury in Las Vegas zwar einstimmig nach Punkten (116:112, 117:111, 118:110) durch, hatte aber heikle Momente zu überstehen.

Bereits in der dritten von zwölf Runden erlitt Fury einen tiefen Cut über dem rechten Auge und blutete heftig. Nur mit viel Mühe brachte Furys Lager die Verletzung unter Kontrolle. Der 28 Jahre alte Wallin, für den es der mit Abstand größte Kampf seiner Karriere war, wehrte sich heftig, Fury setzte aber gerade in der Schlussphase die klar besseren Treffer und fügte dem Schweden die erste Niederlage im 21. Fight zu. Bei seinem 29. Sieg (20 durch K.o.) im 30. Profikampf hatte Fury deutlich mehr Mühe als noch im Juni gegen den Magdeburger Tom Schwarz, den er bereits in der zweiten Runde vorzeitig besiegte. Das große Duell mit Wilder (41 Siege und 40 Knockouts in 42 Kämpfen) soll am 22. Februar 2020 steigen. Das erste Aufeinandertreffen im Dezember 2018 hatte unentschieden geendet, für beide Kontrahenten war es der erste nicht gewonnene Kampf.

Fußball, USA: Ex-Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger darf mit Chicago Fire weiter auf eine Teilnahme an den Playoffs der nordamerikanischen Profiliga Major League Soccer hoffen. Einen Tag nach Bekanntwerden, dass das Team aus Illinois mit Joe Mansueto einen neuen alleinigen Besitzer hat, gewann Chicago am Samstagabend nach einer starken ersten Halbzeit mit 4:0 (4:0) gegen den FC Dallas.

Schweinsteiger spielte bis zu seiner Auswechslung in der 66. Minute in der Innenverteidigung, sein Landsmann Fabian Herbers wurde nicht eingesetzt. Durch einen Doppelpack von C. J. Sapong (7./29.) sowie weiteren Treffern von Przemysław Frankowski (16.) und Nemanja Nikolic (39.) sorgten die Hausherren vor 12 874 Zuschauern früh für klare Verhältnisse. Dallas hatte in dieser Phase zwar deutlich mehr Ballbesitz, leistete sich in der Defensive aber zum Teil schwere Fehler. Nach Wiederbeginn geriet der Erfolg nicht mehr in Gefahr. Dank des Sieges erhöht Chicago das eigene Punktekonto auf 37 Zähler. Die Fire sind im Kampf um die Endrunde aber weiter auf Ausrutscher der Konkurrenz angewiesen. In der regulären Saison stehen für sie noch drei Spiele auf dem Programm.

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