Süddeutsche Zeitung

1860 München:Hauptsponsor erhöht

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Versicherungskonzern "Die Bayerische" will Anteile am finanziell klammen Drittligist TSV 1860 München erwerben. Geschäftsführer Michael Scharold hofft, dass dies eine Signalwirkung auf andere Sponsoren hat.

Von Markus Schäflein

Der finanziell klamme Fußball-Drittligist TSV 1860 München darf mit einem erhöhten Betrag seines Hauptsponsors planen. Der Vorstandsvorsitzende des Versicherungsunternehmens "Die Bayerische", Martin Gräfer, erklärte auf einer Pressekonferenz am Mittwoch, das Sponsoring werde "um einen hohen zweistelligen Prozentsatz" erhöht. Bislang flossen pro Saison rund 700 000 Euro in die Kasse der Löwen, künftig dürfte es sich also um gut eine Million Euro handeln. "Es wartet trotzdem noch eine sehr große Aufgabe auf uns, aber das ist schon ein guter Baustein, über den wir uns freuen", sagte 1860-Geschäftsführer Michael Scharold. "Ich hoffe, dass das auch eine Signalwirkung auf andere Sponsoren hat."

Deutlich größer dürften die Beträge werden, wenn "Die Bayerische" ihren zweiten Plan zur Unterstützung des TSV 1860 in die Tat umsetzen könnte: Der Versicherer will laut Gräfer und seinem Vorstandskollegen Herbert Schneidemann Anteile an der Profifußball-KGaA erwerben - als Teil eines Investorenzusammenschlusses mit "Münchner Persönlichkeiten" und anderen Unternehmen. Präsident Robert Reisinger, der mit Investor Hasan Ismaik im Clinch über die Form der Zuführung von Gesellschaftermitteln liegt, hatte eine Kapitalerhöhung zuletzt mehrfach als Möglichkeit ins Spiel gebracht. "Ich würde mir wünschen, dass wir zwei, drei weitere Mitgesellschafter rein bekämen über eine Kapitalerhöhung - wenn Hasan Ismaik mitzieht -, damit das nicht so polarisierend ist", erklärte er. Ismaik habe "selbst schon mal gesagt, dass er offen für einen dritten Gesellschafter wäre" - davon ist freilich nichts zu hören.

Unterdessen wird bei 1860 weiter gerätselt, was Ismaiks Statthalter Saki Stimoniaris mit der an die Spieler gerichteten Aussage, keiner müsse sich Sorgen um seinen Arbeitsplatz machen, gemeint haben könnte. Eine Konkretisierung wurde nicht präsentiert. Sport-Geschäftsführer Günther Gorenzel ist jedenfalls fleißig dabei, Abnehmer für seine Spieler zu kontaktieren: "In unserer Situation muss man sich, wenn eine Anfrage mit einem fairen Angebot da ist, über alles den Kopf zerbrechen."

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Quelle:
SZ vom 16.05.2019
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