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2. Bundesliga:1. FC Köln trennt sich von Trainer Anfang

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Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Köln hat sich drei Spieltage vor Saisonende von Trainer Markus Anfang getrennt. Diese Entscheidung gab der Fußball-Traditionsklub am Tag nach der 1:2-Heimpleite gegen Darmstadt 98 bekannt. Zuvor hatten Bild-Zeitung, WDR und Express über den Rauswurf berichtet. Für die drei noch ausstehenden Partien übernimmt der bisherige Kölner U-21-Coach André Pawlak als Cheftrainer das Team.

"Nach intensiver Aufarbeitung der letzten Spiele haben wir uns dazu entschieden, die Zusammenarbeit mit Markus und seinem Team zu beenden. Trotz der nach wie vor guten Ausgangslage gab es einen negativen Trend", wurde FC-Geschäftsführer Armin Veh in einer Mitteilung am Samstagabend zitiert. Es sei "deshalb notwendig, etwas zu verändern, um unser Ziel nicht in Gefahr zu bringen", so Veh.

Der Zeitpunkt für den Beschluss des dreimaligen deutschen Meisters erscheint höchst ungewöhnlich. Die Zweifel am einst hochgelobten Anfang wurden im Verlauf seiner nunmehr nur 300-tägigen Amtszeit beim 1. FC Köln aber immer lauter. Zuletzt hatten die Kölner vier Spiele in Serie nicht gewonnen, insgesamt kassierten sie in dieser Saison bereits acht Niederlagen.

Die Fans brachten die Klubspitze offenbar zum Umdenken

Der 44-Jährige hatte nominell den besten Kader der Liga zur Verfügung. Doch die Diskrepanz zwischen einer opulenten Offensive mit Spitzenkräften wie Simon Terodde, Jhon Cordoba und dem über Winter zurückgeholten Anthony Modeste und einer anfälligen Defensive war den Verantwortlichen offenbar zu groß. Augenfällig wurde das Mitte Februar in Modestes erstem Spiel, als der Franzose in Paderborn das scheinbar vorentscheidende 2:0 erzielte, die Kölner aber in den letzten zehn Minuten noch 2:3 verloren. Dass Anfang zudem in taktischen Fragen nicht flexibel genug sei, erhöhte die Widerstände gegen den Fußballlehrer noch.

Markus Anfang kam mit besten Referenzen in seine Heimatstadt. Mit Holstein Kiel hatte er in der vergangenen Saison nur knapp den direkten Aufstieg in die Bundesliga verpasst und war mit seinem Team dann in der Relegation gegen den VfL Wolfsburg gescheitert.

Noch am vergangenen Mittwoch hatte Kölns Sport-Geschäftsführer Armin Veh empört auf Fragen zu Anfangs Zukunft reagiert. "Dass ich dazu gefragt werde, ist eigentlich ein Witz", sagte Veh mit Verweis auf die sportliche Bilanz des Teams. Aber die Reaktionen auf den Rängen nach der Pleite gegen Darmstadt brachten die FC-Spitze offenbar zum Umdenken.

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