Süddeutsche Zeitung

Toilette auf 8848 Metern:Müllkippe Mount Everest

Seit fünf Jahrzehnten besteigen die Menschen den höchsten Berg der Welt. Die Zivilisation hat unappetitliche Spuren hinterlassen: Abfall, Leichen und tonnenweise Exkremente. Umweltschützer fordern nun Toilettenhäuschen.

Auch in großen Momenten ist man vor kleinen Problemen nicht gefeit: Selbst wer soeben den höchsten Berg der Welt erklommen hat, bleibt von menschlichen Bedürfnissen nicht verschont. Bis auf 8848 Meter über den Meeresspiegel sind die Errungenschaften der Zivilisation in Form eines Toilettenhäuschen noch nicht vorgedrungen. Doch das soll sich nun ändern.

Umweltschützer fordern den Bau von Toiletten auf dem Mount Everest. Menschliche Exkremente würden zunehmend zum Problem, sagte Phinjo Sherpa von der Umweltorganisation Eco Himal. Manche Expeditionen brächten zwar tragbare Toilettenkanister für die Bergsteiger mit auf den Gipfel, viele Träger hätten bei einem dringenden Bedürfnis aber meist keine andere Möglichkeit, als sich hinter die nächste Schneewehe zu hocken.

Fünfzig Jahre nach seiner Erstbesteigung ist der Berg im Himalaya übersät mit dem Müll früherer Expeditionen. Fäkalien gehören noch zu den appetitlicheren Spuren: Auch Leichen, die unter den extremen Wetterbedingungen kaum verwesen, liegen in eisiger Höhe. Die Umweltschutzorganisation Eco Everest Expedition hat seit 2008 insgesamt bereits mehr als 13 Tonnen Müll, 400 Kilo Exkremente und vier Leichen vom Mount Everest geholt.

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sueddeutsche.de/AFP/sks
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