Süddeutsche Zeitung

Skifahren nahe München:Beschneit, gewalzt, bereit

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Während in Garmisch noch präpariert wird, eröffnen an diesem Wochenende viele andere bayerische Skigebiete.

Dominik Prantl

Der süddeutsche Skifahrer hat, sofern er seiner Passion schon Wochen vor Weihnachten nachgehen möchte, zur Adventszeit generell ein gar stressiges Leben. Liegen die meisten wirklich schneesicheren Skigebiete doch einige Autostunden von der bayerischen Landeshauptstadt entfernt, auf Tiroler Gletschern beispielsweise oder in St.Moritz. Doch in diesem Jahr wird auch in den bayerischen Skigebieten dank des jüngsten Kälteeinbruchs schon früh im Dezember beschneit, gewalzt, geformt - und eröffnet.

Da sind jene Skigebiete unweit des Münchner Speckgürtels wie Spitzingsee, Bayrischzell-Sudelfeld und das Brauneck bei Lenggries, die spätestens an diesem Samstag jeweils zumindest einen Teil ihrer Lifte in Betrieb nehmen. Auch an mehreren kleineren Anlagen, wie der bei Rodlern sehr beliebten Wallbergbahn, hat der Winter begonnen, ebenso am Skihang in Beuerberg, der bei Familien mit kleinen Kindern sehr beliebt ist.

Die Brauneck-Bergbahn fährt von diesem Wochenende an täglich, wodurch Skifahrer dort schon einmal Garland- und Weltcupabfahrt testen können. Zudem haben mehrere Lifte im Tal geöffnet, während die Schneelage an den höher gelegenen Anlagen fürs Skifahren noch nicht ausreicht. Generell geht ohne maschinell erzeugten Schnee derzeit kaum etwas. Dass am Spitzingsee seit Freitag Stümpfling- und Suttenbahn Wintersportler zu den Pisten gondeln, hat auch weniger mit den üppigen Schneefällen der vergangenen Tage als der vor einigen Jahren installierten Beschneiungsanlage zu tun.

Da sind aber auch jene Skigebiete im Südwesten Bayerns. Die sind zwar etwas weiter entfernt, doch liegt dafür dort so viel Schnee, dass der Deutsche Alpenverein vor wenigen Tagen per Pressemitteilung bereits den Auftakt einer anderen Form des Wintersports verkündete: "In den deutschen Alpen sind im westlichen Allgäu bis in tiefere Lagen Skitouren gut durchführbar."

In der Skiregion Fellhorn-Kanzelwand bei Oberstdorf ist seit diesem Wochenende ein Großteil der Pisten befahrbar - bei einer Schneehöhe von bis zu 1,50 Metern. Balderschwang meldet im Tal auf 1000 Metern 80 Zentimeter Schnee - und gibt die Hänge an den Wochenenden ebenso für Skifahrer frei wie das nahe gelegenen Grasgehren. Vom 11. Dezember an wird dann auch am Nebelhorn in die Saison gestartet.

Zwei andere größere Skiregionen müssen ihren Auftakt in den Winter ebenfalls verschieben. Am Jenner bei Berchtesgaden im Osten Bayerns soll das Skiopening erst am 17. Dezember stattfinden.

Im Skigebiet Garmisch-Classic ist man wiederum zuversichtlich, den Skibetrieb am dritten Adventswochenende aufnehmen zu können. "Derzeit reicht die Schneelage einfach noch nicht aus. Wir haben leider nur die Hälfte von den Kollegen in der Tölzer Gegend an Schnee abbekommen ", so Eva-Maria Greimel, Sprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn.

Wer dennoch unbedingt nahe Garmisch Skifahren möchte, kann wie jedes Jahr die sichere Variante wählen: das Gletscherskigebiet an der Zugspitze. Dort laufen die Lifte schon seit dem 30. Oktober.

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Quelle:
SZ vom 04.12.2010
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