Süddeutsche Zeitung

Flugverkehr:Air Berlin wird teurer

Weniger Menschen fliegen, also senken die Fluggesellschaften ihre Preise, um leere Sitze zu füllen - Air Berlin nicht.

Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft Air Berlin will trotz rückläufiger Passagierzahlen und eines erbitterten Preiskampfs in der Branche die Tickets verteuern. "Wir müssen unsere Preise erhöhen und die Kapazitäten noch besser auslasten", erklärte Air-Berlin-Chef Joachim Hunold. Das vorderste Ziel sei jetzt nicht, Marktanteile zu gewinnen, sondern wirtschaftlich zu arbeiten, sagte er der Financial Times Deutschland.

Hunolds Ankündigung kommt zu einem ungewöhnlichen Zeitpunkt: Die Luftfahrtbranche leidet wegen der Finanzkrise unter einem Rückgang der Nachfrage. Viele Fluggesellschaften versuchen deshalb, ihre leeren Sitze durch Niedrigangebote zu füllen. Laut Weltluftfahrtverband IATA seien die Ticketpreise zuletzt um bis zu 20 Prozent gefallen, heißt es in der FTD. Air Berlin hatte selbst jahrelang versucht, mit billigen Tickets vor allem dem Erzrivalen Lufthansa und dessen Billigtochter Germanwings Marktanteile abzunehmen.

Lufthansa streicht USA-Flüge

Auch die Lufthansa muss sparen, und setzt den Rotstift an Verbindungen in die USA an: Der bisher tägliche Flug nach Chicago wird von Ende Januar bis Ende Februar eingestellt. Die Verbindung von Düsseldorf nach Miami wird ab Februar statt derzeit sechs Mal nur noch fünf Mal pro Woche geflogen.

Unlängst hatte die größte deutsche Fluggesellschaft angekündigt, die Zahl ihrer wöchentlichen Flüge im Winter um fast 1000 (7,4 Prozent) auf 12.400 zu reduzieren. Dies sei Teil des Sparprogramms im Passagierverkehr, das bis 2011 die Kosten um eine Milliarde Euro senken soll.

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sueddeutsche.de/AFP/dpa/kaeb
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