Natur

Dem Himmel so nah

Hingetupft und federleicht, dann wieder dunkel und bedrohlich: Wolken sind viel mehr als nur Wetterboten. Warum sie so faszinieren? Vielleicht auch, weil sie weit oben über den Dingen schweben.

12. August 2023 - 3 Min. Lesezeit

Endlich frei

Wer jetzt gleich einen Ohrwurm bekommt: Sorry. Aber natürlich wurden Wolken, die so flüchtig sind, so weit von allem Irdischen entfernt, auch bedichtet und besungen. Und das vermutlich von keinem besser oder zumindest eingängiger als von Reinhard Mey 1974: „Über den Wolken / Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein / Alle Ängste, alle Sorgen / Sagt man / Blieben darunter verborgen.“ Das war zu einer Zeit, als Fliegen noch etwas Glamouröses anhaftete. Man hob ab, steuerte neue Ziele an, entschwand so dem Alltag, und tatsächlich ist ja der Moment, wenn man nach dem Start in eine weiße Wolkenwand taucht, hindurchzuschweben scheint und dann von Sonnenlicht umgeben ist, magisch. Unten regnet’s, unten nerven die Kollegen und die Schwiegermutter, aber: Hier oben ist das vorbei und vergessen. Weswegen man ja auch „aus allen Wolken fällt“, wenn man wieder auf dem harten Boden der Tatsachen landet. Das erinnert an Gudrun Pausewang, die ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl ihren Jugendroman „Die Wolke“ veröffentlichte: Bitte nicht vergessen, was war. In ihrem Buch bedroht eine radioaktive Wolke nach einem atomaren Unfall das Leben in Deutschland, und sie ist kein Freiheitsversprechen, sondern eine sehr konkrete Gefahr.

Natur

Dem Himmel so nah

Hingetupft und federleicht, dann wieder dunkel und bedrohlich: Wolken sind viel mehr als nur Wetterboten. Warum sie so faszinieren? Vielleicht auch, weil sie weit oben über den Dingen schweben.

Endlich frei

Wer jetzt gleich einen Ohrwurm bekommt: Sorry. Aber natürlich wurden Wolken, die so flüchtig sind, so weit von allem Irdischen entfernt, auch bedichtet und besungen. Und das vermutlich von keinem besser oder zumindest eingängiger als von Reinhard Mey 1974: „Über den Wolken / Muss die Freiheit wohl grenzenlos sein / Alle Ängste, alle Sorgen / Sagt man / Blieben darunter verborgen.“ Das war zu einer Zeit, als Fliegen noch etwas Glamouröses anhaftete. Man hob ab, steuerte neue Ziele an, entschwand so dem Alltag, und tatsächlich ist ja der Moment, wenn man nach dem Start in eine weiße Wolkenwand taucht, hindurchzuschweben scheint und dann von Sonnenlicht umgeben ist, magisch. Unten regnet’s, unten nerven die Kollegen und die Schwiegermutter, aber: Hier oben ist das vorbei und vergessen. Weswegen man ja auch „aus allen Wolken fällt“, wenn man wieder auf dem harten Boden der Tatsachen landet. Das erinnert an Gudrun Pausewang, die ein Jahr nach dem Reaktorunfall von Tschernobyl ihren Jugendroman „Die Wolke“ veröffentlichte: Bitte nicht vergessen, was war. In ihrem Buch bedroht eine radioaktive Wolke nach einem atomaren Unfall das Leben in Deutschland, und sie ist kein Freiheitsversprechen, sondern eine sehr konkrete Gefahr.