Im Schatten

Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder der Liegewiese, schattige Plätze sind in diesen Tagen heiß begehrt. Über die Geschichte des Sonnenschutzes, den Siegeszug des Sonnensegels und Schatten „to go“.

30. Juni 2023 - 4 Min. Lesezeit

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Am See, im Freibad und im Park sind Schattenplätze unter Bäumen oder vor Sträuchern schnell belegt. Wer nicht in der prallen Sonne sitzen, einen Sonnenschirm oder Liegestühle mit Sonnenverdeck mitschleppen will, hat heute viele handliche Alternativen. Besonders beliebt sind Strandmuscheln und andere Zeltkonstruktionen mit einer oder mehreren offenen Seiten. Auch mobile Sonnensegel lassen sich am Strand, auf der Liegewiese oder im Park rasch installieren. Das Modell „Zip-Canvas“ von Bent (bent-club.com) etwa kann man an Stäben oder direkt am Camper befestigen – für die schattige Terrasse unterwegs.

Klassisch

Die Sonnenschirme, die heute auf Balkonen, Terrassen oder am Strand stehen, sind eigentlich eine Weiterentwicklung des Handsonnenschirms. Schon die Pharaonen kühlten sich unter mobilen Sonnenschirmen ab, ebenso die Griechen und Römer der Antike. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war es üblich, an warmen Tagen einen Sonnenschirm bei sich zu tragen. Er ist damit älter als der Regenschirm („umbrella“ leitet sich von lateinisch „umbra“, Schatten, ab). Egal, ob für unterwegs oder zu Hause: Der Stoff, auch bei Markisen und Sonnensegeln, sollte einen hohen Lichtschutzfaktor haben – auch bei LSF 50 plus lässt ein Schirm noch die Hälfte der UV-Strahlung durch. Darum: Eincremen nicht vergessen! Außerdem die Mittagssonne meiden und generell nicht zu lange draußen bleiben. Der gestreifte Teakschirm von Weishäupl Möbelwerkstätten in Stephanskirchen (weishaeupl.de) ist aus wasser- und schmutzabweisendem Polyacrylgewebe. Klassische und gut befestigte Mittelmastschirme sollen Experten zufolge windfester sein als sogenannte Ampelschirme mit seitlich montierter Stange. Hübscher Schirmständer gesucht? Das Modell „Fill Up“ von Jan Kurtz (jankurtz.de) kann man mit Blumen bepflanzen.

Flexibel

Sonnensegel werden immer beliebter. Anders als Sonnenschirme brauchen sie keinen Standplatz auf der Terrasse, sie lassen sich individuell konfigurieren – dreieckig, rechteckig oder trapezförmig – und entweder am Haus oder an schmalen Standfüßen befestigen. Wegen der absenkbaren Seiten bieten Sonnensegel einen besseren Sichtschutz als Markisen, oft sind sie auch stabiler. Gewebe aus PVC sind nicht nur UV-beständig, sondern auch wasserdicht und schützen vor Regen. Nach innen sollte das Segel konkav geformt sein, damit man es besser spannen kann und es nicht im Wind flattert. Besonders praktisch sind Varianten, die man am Abend nicht selbst einholen muss, wie das halbautomatisch aufrollbare Modell der österreichischen Firma Soliday (soliday.eu).

Himmlisch

Sommerbräune als Schönheitsideal ist historisch gesehen ein kurzes Phänomen. Seit der Antike und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war ein heller Teint chic. Gebräunte Haut bedeutete meist körperlich schwere Arbeit im Freien, Blässe signalisierte Wohlstand. Sonnenbaden wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebt, gebräunte Unterarme standen auf einmal für Hobbys im Freien, für Nachmittage auf dem Tennis- oder Golfplatz. Heute warnen Experten, dass es so etwas wie eine „gesunde Bräune“ gar nicht gebe, sondern jede Färbung eine Stressreaktion der Haut auf zu viel Sonne sei. Den Schatten zu genießen ist nicht nur gesünder, als die Sonne anzubeten, sondern auch wesentlich entspannter. Stilvolle Schattenzeit verheißt das Outdoor-Himmelbett „Daydream“ von Dedon (dedon.de) aus Wiener Rohrgeflecht.

Historisch

Ursprünglich suchten die Menschen Schatten in Höhlen oder im Wald; um ihre Behausungen vor der Sonne zu schützen, spannten sie Tierfelle auf. Auf Wandmalereien in Pompeji sind tragbare Sonnensegel abgebildet, das berühmteste Sonnensegel im antiken Rom war über das Kolosseum gespannt: Mit dem sogenannten Velarium wurden die Zuschauerränge beschattet. Ähnliche Konstruktionen gab es auch in Privathäusern. Ebenfalls seit der Antike sind Vorläufer von Fensterläden bekannt. In Italien sind bis heute je nach Region unterschiedliche Stile verbreitet: Der typisch Veroneser Fensterladen besteht aus drei Flügeln, in der Gegend von Mantua in der Lombardei sind horizontale Schindeln beliebt. Im 18. Jahrhundert kamen Markisen auf, das Wort soll sich von der französischen marquise, Markgräfin, ableiten, damit wurde das Dach über dem Zelt eines Offiziers bezeichnet. Etwa zur selben Zeit wurde auch die Jalousie als Lamellenkonstruktion erfunden, eine Weiterentwicklung der seit dem Altertum bekannten Gitterfenster, durch die man zwar hinaus-, aber nur schwer hineinsehen kann. Der Überlieferung nach wurden sie erdacht, weil eifersüchtige Hausherren fremde Blicke auf ihre Frauen verhindern wollten. Das französische Wort jalousie bedeutet Eifersucht.

Im Schatten

Ob auf dem Balkon, der Terrasse oder der Liegewiese, schattige Plätze sind in diesen Tagen heiß begehrt. Über die Geschichte des Sonnenschutzes, den Siegeszug des Sonnensegels und Schatten „to go“.

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Am See, im Freibad und im Park sind Schattenplätze unter Bäumen oder vor Sträuchern schnell belegt. Wer nicht in der prallen Sonne sitzen, einen Sonnenschirm oder Liegestühle mit Sonnenverdeck mitschleppen will, hat heute viele handliche Alternativen. Besonders beliebt sind Strandmuscheln und andere Zeltkonstruktionen mit einer oder mehreren offenen Seiten. Auch mobile Sonnensegel lassen sich am Strand, auf der Liegewiese oder im Park rasch installieren. Das Modell „Zip-Canvas“ von Bent (bent-club.com) etwa kann man an Stäben oder direkt am Camper befestigen – für die schattige Terrasse unterwegs.

Klassisch

Die Sonnenschirme, die heute auf Balkonen, Terrassen oder am Strand stehen, sind eigentlich eine Weiterentwicklung des Handsonnenschirms. Schon die Pharaonen kühlten sich unter mobilen Sonnenschirmen ab, ebenso die Griechen und Römer der Antike. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war es üblich, an warmen Tagen einen Sonnenschirm bei sich zu tragen. Er ist damit älter als der Regenschirm („umbrella“ leitet sich von lateinisch „umbra“, Schatten, ab). Egal, ob für unterwegs oder zu Hause: Der Stoff, auch bei Markisen und Sonnensegeln, sollte einen hohen Lichtschutzfaktor haben – auch bei LSF 50 plus lässt ein Schirm noch die Hälfte der UV-Strahlung durch. Darum: Eincremen nicht vergessen! Außerdem die Mittagssonne meiden und generell nicht zu lange draußen bleiben. Der gestreifte Teakschirm von Weishäupl Möbelwerkstätten in Stephanskirchen (weishaeupl.de) ist aus wasser- und schmutzabweisendem Polyacrylgewebe. Klassische und gut befestigte Mittelmastschirme sollen Experten zufolge windfester sein als sogenannte Ampelschirme mit seitlich montierter Stange. Hübscher Schirmständer gesucht? Das Modell „Fill Up“ von Jan Kurtz (jankurtz.de) kann man mit Blumen bepflanzen.

Flexibel

Sonnensegel werden immer beliebter. Anders als Sonnenschirme brauchen sie keinen Standplatz auf der Terrasse, sie lassen sich individuell konfigurieren – dreieckig, rechteckig oder trapezförmig – und entweder am Haus oder an schmalen Standfüßen befestigen. Wegen der absenkbaren Seiten bieten Sonnensegel einen besseren Sichtschutz als Markisen, oft sind sie auch stabiler. Gewebe aus PVC sind nicht nur UV-beständig, sondern auch wasserdicht und schützen vor Regen. Nach innen sollte das Segel konkav geformt sein, damit man es besser spannen kann und es nicht im Wind flattert. Besonders praktisch sind Varianten, die man am Abend nicht selbst einholen muss, wie das halbautomatisch aufrollbare Modell der österreichischen Firma Soliday (soliday.eu).

Himmlisch

Sommerbräune als Schönheitsideal ist historisch gesehen ein kurzes Phänomen. Seit der Antike und bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts war ein heller Teint chic. Gebräunte Haut bedeutete meist körperlich schwere Arbeit im Freien, Blässe signalisierte Wohlstand. Sonnenbaden wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts beliebt, gebräunte Unterarme standen auf einmal für Hobbys im Freien, für Nachmittage auf dem Tennis- oder Golfplatz. Heute warnen Experten, dass es so etwas wie eine „gesunde Bräune“ gar nicht gebe, sondern jede Färbung eine Stressreaktion der Haut auf zu viel Sonne sei. Den Schatten zu genießen ist nicht nur gesünder, als die Sonne anzubeten, sondern auch wesentlich entspannter. Stilvolle Schattenzeit verheißt das Outdoor-Himmelbett „Daydream“ von Dedon (dedon.de) aus Wiener Rohrgeflecht.

Historisch

Ursprünglich suchten die Menschen Schatten in Höhlen oder im Wald; um ihre Behausungen vor der Sonne zu schützen, spannten sie Tierfelle auf. Auf Wandmalereien in Pompeji sind tragbare Sonnensegel abgebildet, das berühmteste Sonnensegel im antiken Rom war über das Kolosseum gespannt: Mit dem sogenannten Velarium wurden die Zuschauerränge beschattet. Ähnliche Konstruktionen gab es auch in Privathäusern. Ebenfalls seit der Antike sind Vorläufer von Fensterläden bekannt. In Italien sind bis heute je nach Region unterschiedliche Stile verbreitet: Der typisch Veroneser Fensterladen besteht aus drei Flügeln, in der Gegend von Mantua in der Lombardei sind horizontale Schindeln beliebt. Im 18. Jahrhundert kamen Markisen auf, das Wort soll sich von der französischen marquise, Markgräfin, ableiten, damit wurde das Dach über dem Zelt eines Offiziers bezeichnet. Etwa zur selben Zeit wurde auch die Jalousie als Lamellenkonstruktion erfunden, eine Weiterentwicklung der seit dem Altertum bekannten Gitterfenster, durch die man zwar hinaus-, aber nur schwer hineinsehen kann. Der Überlieferung nach wurden sie erdacht, weil eifersüchtige Hausherren fremde Blicke auf ihre Frauen verhindern wollten. Das französische Wort jalousie bedeutet Eifersucht.

Text: Kathrin Hollmer, Redaktion: Anne Goebel, Digitales Storytelling: Jonas Junack