Ostern

Feiern im Grünen

Frischer Hefezopf, bloß nicht zu viel Deko – und eine gute Idee für flatternde Tischdecken: Was zu einem Osterfrühstück gehört.

27. März 2024 - 4 Min. Lesezeit

Die Kultur 

Festliches Tafeln im Freien, zu Ostern oder bei einer Hochzeit im Sommer, das ist historisch betrachtet eine junge Entwicklung. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Speisen im Garten modern – was die Impressionisten als erklärte Verfechter der Freiluftmalerei gerne zum Sujet erhoben. Etwa Giuseppe de Nittis mit seinem „Frühstück im Garten“ (im Bild) oder Peder Severin Krøyers „Hip, Hip Hurrah“, eine Künstlerparty unter Bäumen. Doch reichten diese Mahlzeiten mit den schön gestärkten weißen Tischtüchern selten an die opulenten Feste heran, die seit der Antike zu besonderen Gelegenheiten zelebriert wurden. In der Geschichte der Tafelkultur legendär ist das Fasanenfest, zu dem Philipp der Gute von Burgund im Februar 1454 nach Lille lud. Kleiner Auszug aus dem Programm: 20 leibhaftige Musiker saßen auf einem der Tische in einer riesigen Pastete. Zum Prunkgeschirr gehörte ein Aufsatz in Form eines Schlosses, aus dessen Türmen Orangenwasser lief. Akrobaten, dressierte Tiere und ein mit Gold und Edelsteinen geschmückter Fasan unterhielten die Gäste. Was Philipp hier auffahren ließ, stand in guter Fürstentradition: Ein Bankett demonstrierte die gesellschaftliche Stellung des Gastgebers – und, je nach Platzierung an der Tafel, auch die der Gäste. Nur die Accessoires wandelten sich, wie die Zeitschrift Monumenta berichtet: Speisen wurden bis ins 17. Jahrhundert meist auf goldenem oder silbernem Geschirr präsentiert. Erst danach gelang es in Dresden und Meißen, das aus China bekannte „weiße Gold“ herzustellen, bald ließen Adelshäuser und wohlhabende Bürger Porzellan-Services anfertigen. An Ideen für ausgefallenes Geschirr und Tischdekorationen mangelte es in keiner Epoche, das lässt sich in vielen Museen nachvollziehen – besonders schön im International Museum of Ceramics im italienischen Faenza. Nur das Fasanenfest blieb unerreicht.

Ostern

Feiern im Grünen

Frischer Hefezopf, bloß nicht zu viel Deko – und eine gute Idee für flatternde Tischdecken: Was zu einem Osterfrühstück gehört.

Die Kultur 

Festliches Tafeln im Freien, zu Ostern oder bei einer Hochzeit im Sommer, das ist historisch betrachtet eine junge Entwicklung. Erst im 19. Jahrhundert wurde das Speisen im Garten modern – was die Impressionisten als erklärte Verfechter der Freiluftmalerei gerne zum Sujet erhoben. Etwa Giuseppe de Nittis mit seinem „Frühstück im Garten“ (im Bild) oder Peder Severin Krøyers „Hip, Hip Hurrah“, eine Künstlerparty unter Bäumen. Doch reichten diese Mahlzeiten mit den schön gestärkten weißen Tischtüchern selten an die opulenten Feste heran, die seit der Antike zu besonderen Gelegenheiten zelebriert wurden. In der Geschichte der Tafelkultur legendär ist das Fasanenfest, zu dem Philipp der Gute von Burgund im Februar 1454 nach Lille lud. Kleiner Auszug aus dem Programm: 20 leibhaftige Musiker saßen auf einem der Tische in einer riesigen Pastete. Zum Prunkgeschirr gehörte ein Aufsatz in Form eines Schlosses, aus dessen Türmen Orangenwasser lief. Akrobaten, dressierte Tiere und ein mit Gold und Edelsteinen geschmückter Fasan unterhielten die Gäste. Was Philipp hier auffahren ließ, stand in guter Fürstentradition: Ein Bankett demonstrierte die gesellschaftliche Stellung des Gastgebers – und, je nach Platzierung an der Tafel, auch die der Gäste. Nur die Accessoires wandelten sich, wie die Zeitschrift Monumenta berichtet: Speisen wurden bis ins 17. Jahrhundert meist auf goldenem oder silbernem Geschirr präsentiert. Erst danach gelang es in Dresden und Meißen, das aus China bekannte „weiße Gold“ herzustellen, bald ließen Adelshäuser und wohlhabende Bürger Porzellan-Services anfertigen. An Ideen für ausgefallenes Geschirr und Tischdekorationen mangelte es in keiner Epoche, das lässt sich in vielen Museen nachvollziehen – besonders schön im International Museum of Ceramics im italienischen Faenza. Nur das Fasanenfest blieb unerreicht.