Kochbuchempfehlungen

Küche von der besten Seite

Die Lieblingskochbücher des Jahres, vorgestellt von SZ-Autorinnen und -Autoren.

1. Dezember 2023 - 11 Min. Lesezeit

Grenzenlos gut

Tausendundeine Nacht? Von wegen, schreibt Saghar Setareh in Granatapfel & Artischocke. Ihre Heimat Iran werde natürlich fast nur in Verbindung gebracht mit weniger Schönem, mit Extremismus, Unterdrückung, Krieg. Und allein deshalb fällt Setarehs Erstling aus dem Rahmen: Es ist ein gelungenes Kochbuch, mit allem, was heute dazugehört, Fotos im Instagram-Look, Übersichtlichkeit bei den Rezepten, und zu jedem gibt es eine kleine persönliche Geschichte. Aber das Buch stößt auch eine Tür auf zu einer (kulinarischen) Welt, die den meisten Menschen fremd ist, erst recht, seit die brutale Niederschlagung der Proteste gegen das Regime der Islamischen Republik Reisen in das Land gefährlich macht. Saghar Setareh verließ Teheran 2007 als junge Frau, um Kunst in Italien zu studieren und sich, das kann man zwischen den Zeilen lesen, freier zu fühlen, über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie ist in Rom geblieben und stillt ihren „Wunsch nach Heimat“ in der Küche. Wo sich iranische Tradition aufs Schönste mit italienischen Einflüssen vermischt, was den Einstieg beim Nachkochen erleichtert – etwa bei den „Unglaublichen iranischen Makaroni“ mit Hackfleisch, Zimt und Safran. Genuin italienische Rezepte wie Parmigiana stehen hier ganz selbstverständlich neben Orientalischem wie Chelow-Reis oder Omelette mit Rosenwasser-Sirup. Eine bunte, opulente, lebensfrohe kulinarische Reise, die sich nicht um Grenzen schert. Gerade richtig in diesen düsteren Zeiten. Anne Goebel

Saghar Setareh, Granatapfel & Artischocke. Eine kulinarische Reise vom Iran bis nach Italien. Ars Vivendi, 34 Euro

Kochbuchempfehlungen

Küche von der besten Seite

Die Lieblingskochbücher des Jahres, vorgestellt von SZ-Autorinnen und -Autoren.

Grenzenlos gut

Tausendundeine Nacht? Von wegen, schreibt Saghar Setareh in Granatapfel & Artischocke. Ihre Heimat Iran werde natürlich fast nur in Verbindung gebracht mit weniger Schönem, mit Extremismus, Unterdrückung, Krieg. Und allein deshalb fällt Setarehs Erstling aus dem Rahmen: Es ist ein gelungenes Kochbuch, mit allem, was heute dazugehört, Fotos im Instagram-Look, Übersichtlichkeit bei den Rezepten, und zu jedem gibt es eine kleine persönliche Geschichte. Aber das Buch stößt auch eine Tür auf zu einer (kulinarischen) Welt, die den meisten Menschen fremd ist, erst recht, seit die brutale Niederschlagung der Proteste gegen das Regime der Islamischen Republik Reisen in das Land gefährlich macht. Saghar Setareh verließ Teheran 2007 als junge Frau, um Kunst in Italien zu studieren und sich, das kann man zwischen den Zeilen lesen, freier zu fühlen, über ihr Leben selbst zu bestimmen. Sie ist in Rom geblieben und stillt ihren „Wunsch nach Heimat“ in der Küche. Wo sich iranische Tradition aufs Schönste mit italienischen Einflüssen vermischt, was den Einstieg beim Nachkochen erleichtert – etwa bei den „Unglaublichen iranischen Makaroni“ mit Hackfleisch, Zimt und Safran. Genuin italienische Rezepte wie Parmigiana stehen hier ganz selbstverständlich neben Orientalischem wie Chelow-Reis oder Omelette mit Rosenwasser-Sirup. Eine bunte, opulente, lebensfrohe kulinarische Reise, die sich nicht um Grenzen schert. Gerade richtig in diesen düsteren Zeiten. Anne Goebel

Saghar Setareh, Granatapfel & Artischocke. Eine kulinarische Reise vom Iran bis nach Italien. Ars Vivendi, 34 Euro